Biodata-Vorstandsmitglieder verlassen das insolvente Unternehmen

Christian Kanja und Harald Glück sind als Vorstände des insolventen Software-Unternehmens Biodata zurückgetreten. Das Insolvenzverfahren wurde eröffnet.

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Christian Kanja und Harald Glück sind als Vorstände des insolventen Software-Unternehmens Biodata zurückgetreten, teilte Biodata am Freitag mit. Kanja arbeitete als Technikchef für das Unternehmen, Glück als Leiter der Organisation. Die beiden zurückgetretenen Vorstandsmitglieder bleiben nach Auskunft von Biodata Geschäftsführer der Biodata Application Security AG in Offenbach, vormals Glück und Kanja Software AG. Das Unternehmen wurde im Oktober 2000 von Biodata übernommen, seit Oktober letzten Jahres saßen die beiden Gründer im Vorstand der Muttergesellschaft.
Ebenfalls am Freitag hat das Amtsgericht Korbach laut Biodata das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Insolvenzverwalter habe zuvor das Gutachten zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns beim Amtsgericht eingereicht. Es wurde eine bilanzielle Überschuldung festgestellt.
Biodata hatte im November letzten Jahres Insolvenz beantragt, nachdem Wirtschaftsprüfer einen Wertberichtigungsbedarf von 42 Millionen Euro festgestellt hatten. Für das dritte Quartal des letzten Jahres musste der Konzern darüber hinaus hohe Verluste melden. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Kassel nach Anzeigen von Anlegern gegen Biodata. Im November hatte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Strafanzeige gegen die Biodata-Führung erstattet. Sie sollen ein Jahr lang die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens verschleiert haben.