Bischof Marx: Internet darf nicht ausgrenzen

"Es muss deutlich vor einer medialen Kolonialisierung gewarnt werden, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit ebenso gefährdet wie kulturelle Vielfalt", sagte der Trierer Bischof anlässlich der Verleihung des "Klick-Preises".

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  • dpa

Das Internet darf nach Ansicht des Trierer Bischofs Reinhard Marx nicht weiter ganze Erdteile ausschließen. "Die Stadt New York ist insgesamt stärker im Internet vertreten als Afrika insgesamt", sagte der Bischof am Freitag in Trier in seinem Festvortrag zur Verleihung des "Klick-Preises" 2005. Während sich die Nutzer des weltumspannenden Datennetzes überwiegend in Nordamerika, Europa und Asien befänden, seien Lateinamerika, der Nahe Osten und Afrika weitgehend offline.

Angesichts dieser Situation sei zu befürchten, dass das Internet auf globaler Ebene zur Entwicklung eines technischen Analphabetismus führe sowie Industrie- und Entwicklungsgesellschaften weiter spalte. "Es muss deutlich vor einer medialen Kolonialisierung gewarnt werden, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit ebenso gefährdet wie kulturelle Vielfalt", sagte Marx in seinem Vortrag "Medienethische Herausforderungen in der Informationsgesellschaft". Der technische Zugang zum Internet müsse gerechter verteilt werden, damit die weltweite Gesellschaft nicht weiter fragmentiert werde.

Bei der Verleihung des "Klick-Preises" wurden kleine und mittlere rheinland-pfälzische Unternehmen für gelungene Internetauftritte ausgezeichnet. In der Kategorie "Handel und Dienstleistung" fand die Jury die Website der Bit Informationssysteme GmbH in Mainz am besten. In der Rubrik "Industrie" kam die Hase Kaminofen GmbH aus Trier auf den ersten Platz und im "Handwerk" siegte die Zebo Fußbodenbau GmbH in Herschbach (Westerwaldkreis).

Die ersten Plätze waren jeweils mit 1500 Euro dotiert; in jeder Kategorie gab es drei Preisträger. Insgesamt hatten sich 360 Unternehmer um die Auszeichnung beworben. Verliehen wurde der Preis vom Kompetenzzentrum für den elektronischen Geschäftsverkehr, das von der Handwerkskammer Trier, der Industrie- und Handelskammer Trier und der Universität Kaiserslautern getragen wird. (dpa) / (jk)