Bitcoin: Krypto-Miner in Island brauchen bald mehr Strom als die Einwohner – Ruf nach Besteuerung

In Island siedeln sich immer Firmen an, die Krypto-Währungen schürfen. Schon in diesem Jahr könnte ihr Stromverbrauch den der Einwohner übertreffen, meinen Energieversorger. Ein Abgeordneter der Piratenpartei schlägt eine Besteuerung vor.

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Bitcoin: Krypto-Miner in Island brauchen bald mehr Strom als die Einwohner – Ruf nach Besteuerung

Island

(Bild: heymatthew)

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In Island könnten Miner von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen bald mehr Strom verbrauchen als alle Einwohner zusammen. Davon gehen Experten des regionalen Energieversorgers Hitaveita Sudurnesja aus, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Insgesamt könnte die Mining-Infrastruktur ihren Energiehunger in diesem Jahr auf 100 Megawatt verdoppeln – mehr als die 340.000 Einwohner der Insel im Nordatlantik verbrauchen. Das liege vor allem an den vergleichsweise niedrigen Temperaturen, die als natürliche Kühlung der Technik dienen, und Islands günstigen Preise für den Strom aus Geothermie und von Wasserkraftwerken.

Der isländische Parlamentsabgeordnete Smári McCarthy von der Piratenpartei hat den Zuzug der Miner gegenüber AP kritisiert: "Unter normalen Umständen bezahlen Unternehmen, die in Island zur Wertschöpfung beitragen, einen gewissen Betrag an Steuern", sagte er. Diese Unternehmen würden das aber nicht tun, vielleicht sollte das aber verlangt werden. Mit diesem Vorschlag wolle er aber nicht zum Gegner der Kryptowährungs-Gemeinde werden, sondern mit ihr zusammenarbeiten, "um diese Innovation zu stärken", ergänzte er später auf Twitter. Das bislang letzte Mal, dass sich sein Land umfangreich an internationalen Finanzspekulationen beteiligte, endete mit dem Crash 2008. (mho)