Chip-Überangebot: Samsung rechnet mit 34 Prozent weniger Gewinn

Das Geschäft mit Speicherchips verhagelt Samsung die Bilanz für das vierte Quartal. Schuld sei das schwache Geschäft mit Speicherchips.

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Chip-Überangebot: Samsung rechnet mit 34 Prozent weniger Gewinn

(Bild: Samsung)

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Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung erwartet für das vierte Quartal 2019 im Jahresvergleich einen deutlichen Gewinnrückgang um 34 Prozent. Der operative Gewinn sinke auf 7,1 Billionen Won, umgerechnet etwa 5,43 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr sieht es noch düsterer aus: Der Gewinn sei um 53 Prozent auf 27,7 Billionen Won (etwa 21,23 Milliarden Euro) gesunken – das niedrigste Ergebnis seit vier Jahren. Das teilte Samsung am Mittwoch in seinem traditionellen vorläufigen Ausblick mit. Der Umsatz sinkt demnach um 0,5 Prozent auf 59 Billionen Won.

Die endgültigen Geschäftszahlen folgen wie üblich erst zu einem späteren Zeitpunkt. Samsung muss damit das fünfte Quartal hintereinander einen Verlust beim operativen Gewinn hinnehmen. Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.

Grund für den starken Gewinnrückgang sei nach Angaben von Samsung der Einbruch beim Geschäft mit Chips. Ein Überangebot auf dem Weltmarkt und dementsprechend fallende Speicherchip-Preise wirkten sich auf die Bilanz des Unternehmens aus. Samsung gilt bei Speicherchips als Marktführer. Den Löwenanteil verdient das Unternehmen mit Halbleitern.

Noch im letzten Jahr hatte sich Samsung zuversichtlich gezeigt, dass sich die Chip-Preise 2020 erholen würden. So hatte Samsung Anfang November 2019 für die kommenden Monate einen steigenden Bedarf an Chips in Rechenzentren vorausgesagt. Auch der Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen stimmt Samsung zuversichtlich, dass es in diesem Jahr wieder aufwärts geht.

Auch Analysten sehen einen Trend hin zur Besserung und halten eine Erholung des Chipmarktes für denkbar. Der Tiefpunkt bei Preisen für Speicherchips könnte erreicht sein. Auch die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China stimmt zuverlässig.

Die Aktie zog nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen um etwa 2,5 Prozent an und erreichte am Mittwochmorgen einen Wert von 892 Euro. (olb)