Conversational AI: Microsoft ĂĽbernimmt Semantic Machines

Microsoft möchte seine digitalen Assistenten und Bots verbessern und kauft Semantic Machines, das sich auf semantisches Begreifen menschlicher Konversation spezialisiert hat. Außerdem will der Konzern ein KI-Kompetenzzentrum gründen.

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(Bild: dpa, Matthias Balk)

Lesezeit: 2 Min.

Microsoft stärkt seine Sparte für Künstliche Intelligenz mit der Übernahme von Semantic Machines. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen ist ein Spezialist für Spracherkennung und -verarbeitung mit maschinellem Lernen (Conversational AI). Das berichtet Microsoft in einem Blogeintrag, auf den auch Semantic Machines auf seiner Webseite verweist und dort zugleich mitteilt, dass das Unternehmen geschlossen sei. Einen Kaufpreis nennt Microsoft nicht.

Durch den Zukauf des 2014 gegründeten Unternehmens erhofft sich Microsoft neue Fähigkeiten für seine digitalen Assistenten wie die in den Windows-Desktop integrierte Cortana. Mit dem Chatbot Tay hatte Microsoft vor einigen Jahren allerdings schlechte Erfahrung gemacht – das System war ausfällig geworden. Entwicklern bietet Microsoft im Bereich Conversational AI die Cognitive Services und den Azure Bot Service an und baut das Segment seit einigen Jahr deutlich aus.

Die Expertise von Semantic Machines soll die Angebote der Conversational AI verbessern: digitale Assistenten sollen dabei nicht bloß auf Stichworte reagieren und etwa den Wetterbericht durchgeben oder das Licht einschalten, sondern eine Frage oder eine Aussage inhaltlich verstehen und einer Konversation folgen können.

Die Fähigkeiten solcher digitalen Assistenten wie Amazons Alexa, Apples Siri oder dem Google Assistant (etwa in Google Now) haben zwar Fortschritte gemacht, gelten aber dennoch derzeit als mehr oder weniger beschränkt – gemessen an dem Anspruch, eine menschliche Aussage vollständig zu verstehen. Kürzlich hat Google mit Duplex jedoch eine Sprach-KI vorgestellt, die selbst beispielsweise telefonisch einen Friseurtermin vereinbart und sich dabei als KI zu erkennen gibt, um nicht für einen Menschen gehalten zu werden.

AuĂźerdem teilte Microsoft mit, man wolle im Zuge der Ăśbernahme in Berkeley (wo Semantic Machines seinen Sitz hat) ein Kompetenzzentrum fĂĽr Conversational AI aufbauen. Dort sollen die Entwicklung von Sprach-Interfaces vorangetrieben und die Technologien beider Unternehmen zusammengefĂĽhrt werden. (tiw)