DRL: Vom Verhängnis und der Auferstehung eines Roguelike
Lange Zeit galt DoomRL als vergleichsweise einfaches Roguelike, doch den Gebrauch des Namens hatte der eigentliche Rechteinhaber nicht abgesegnet. Nun folgt die Umbenennung des Spiels in DRL und die Freigabe des Quellcodes.
Auf GitHub findet sich frischer Quellcode zu einem Roguelike. Das alleine sind keine Nachrichten, doch zwei Dinge heben den Titel namens DRL von der Masse der traditionell kniffligen Rollenspiele ab. So schlüpft der Spieler nicht in die Haut eines Magiers oder Diebs, sondern übernimmt die Rolle eines Marineinfanteristen auf einem Marsmond. Und durch die Tore zur Hölle strömen keine Orks, sondern Dämonen und Imps, die sich der Protagonist mit Schrotflinte und Kettensäge vom Hals hält.
Klar, es handelt sich um Doom. Und so hieß das Spiel auch lange DoomRL und erfreute sich des Rufs eines eher einsteigerfreundlichen und einfach zu bedienenden Roguelike – sozusagen als Vorbereitung auf NetHack. Doch Rechteinhaber ZeniMax Media freute sich weniger über den Gebrauch des Namens und untersagte selbiges dem Entwickler Kornel Kisielewicz. Kurzerhand entschied dieser sich dazu, das Spiel in DRL umzubenennen und es unter der Open-Source-Lizenz GPL 2.0 freizugeben. Dies hatte er ursprünglich erst im Fall eines erfolgreichen Kickstarters seines nächsten Roguelike vorgesehen.
Interessierte können DRL bereits mit dem auf GitHub verfügbaren FreePascal-Code selbst kompilieren. Dazu sind allerdings einige Schritte notwendig. Neben der IDE Lazarus benötigen Spieler Dateien – stimmige Toneffekte und Musik – des ursprünglichen DoomRL, die jedoch weiterhin zum Herunterladen bereitstehen. (fo)