Deutsche Unternehmen sehen Cyberrisiken als größte Bedrohung
In ihrem Risk Barometer hat die Allianz aufgeschlüsselt, welche Geschäftsrisiken Unternehmen aus verschiedenen Regionen, Ländern und Branchen am meisten fürchten. Befragt wurden dafür unter anderem Kunden, Broker, Versicherungs- sowie Risikoexperten.
Weltweit fürchten Unternehmen als größtes Geschäftsrisiko die Betriebsunterbrechung, verursacht durch Naturkatastrophen, Brände oder neuerdings auch durch Cybervorfälle sowie Auswirkungen terroristischer Akte. Das ist eines der Ergebnisse des diesjährigen "Risk Barometer", den der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty SE seit sechs Jahren im Januar veröffentlicht. Die Datenbasis lieferten die (Mehrfach-)Antworten von 1200 Befragten aus Unternehmen verschiedenster Branchen sowie Experten aus dem Finanz-, Versicherungs- und Beratungswesen.
Auch europaweit fürchten Unternehmen am meisten die Betriebsunterbrechung. Anders dagegen das Ranking in Deutschland: Hier rückten die Cybervorfälle vom Platz 3 des vergangenen Jahres auf die Spitzenposition. Die Bedrohungen in diesem Bereich resultieren nicht nur aus Hacking, Datenschutzverletzungen oder Datendiebstählen, auch IT-Ausfälle oder menschliches Versagen können zu Schäden führen. Erstmals in den Top Ten Deutschlands finden sich politische Risiken wie Bürgerkriege oder terroristische Akte. Selbst wenn ein Unternehmen kein direktes Opfer ist, können Standorte unzugänglich sein oder Lieferketten beeinträchtigt werden. Neu ist auch auf Platz 10 die Furcht vor dem Zerfall der Euro-Zone und den Auswirkungen des Brexit. Darüber besorgt zeigt man sich ebenfalls in der Schweiz (Platz 8), in der Türkei (Platz 10) und besonders im Mutterland des Brexit (Platz 5).
Große Unterschiede zeigen sich in den verschiedenen Branchen, so spielen in den technikbezogenen Bereichen IT und Telekommikation aber auch Finanzdienstleistungen, Automotive oder Luftfahrt Cyberrisiken eine größere Rolle (jeweils unter den ersten drei Plätzen). Andere Geschäftszweige sehen sich stärker durch branchenspezifische Risiken bedroht - etwa das Baugewerbe durch Naturkatastrophen oder die Lebensmittelbranche durch Reputationsverlust oder Qualitätsmängel und Produktrückrufe. Auch der Klimawandel und die zunehmenden Wetterextreme bedrohen den Geschäftserfolg von Unternehmen und erfordern neue Präventionskonzepte. Gleiches gilt für den technologischen Wandel durch die zunehmende Digitalisierung, in der es verstärkt immaterielle Vermögenswerte zu schützen gilt. Die Studie und verschiedene Grafiken sind auf der Allianz-Webseite abrufbar. (ur)