Digital-TV: DVB nimmt dynamische HDR-Varianten in Spezifikation auf
Bislang waren nur die statischen HDR-Formate HDR10 und HLG erfasst, nun kommen Dolby Vision, HDR10+ und Technicolor Advanced HDR als dynamische Varianten hinzu.
- Nico Jurran
TV-Inhalte können heute nicht nur in ultrahoher Auflösung ausgestrahlt werden, sondern auch mit einem erweiterten Farbraum und einem erhöhten Kontrastumfang (High Dynamic Range, HDR). Bislang waren allerdings nur die HDR-Varianten HDR10 und Hybrid Log-Gamma (HLG) in der DVB-Spezifikation zu finden, bei denen es keine individuellen Metadaten für einzelne Szenen gibt.
Nun segnet DVB jedoch nach eigenen Angaben eine neue Revision seiner Spezifikation ab, die mit Dolby Vision (standardisiert in SMPTE ST 2094-10), HDR10+ (SMPTE ST 2094-40) und Technicolor Advanced HDR (ETSI TS 103 433-2) erstmals auch dynamische Varianten enthält. Hier können die Studios über Metadaten den gewünschten Look des Films Szene für Szene oder sogar Bild für Bild festlegen.
Bekanntester Vertreter der neuen Gruppe dürfte Dolbys proprietäres Format Dolby Vision sein, das mittlerweile von fast allen TV-Herstellern unterstützt wird; es ist auf Ultra HD Blu-rays und bei Videostreaming-Anbietern wie Netflix zu finden. Gegen Dolby Vision stemmt sich lediglich Samsung mit dem eigenen Format HDR10+, welches ebenfalls in der neuen DVB-Spezifikation aufgeführt ist.
"Technicolor Advanced HDR" beziehungsweise "Technicolor HDR" als drittes dynamischen HDR-Format tauchte bislang eher selten auf – etwa bei der Ankündigung einer neuen LG-TV-Generation. Nähere Erläuterungen gibt es zu dem Format dann üblicherweise nicht, ebenso wenig einen Hinweis, wo man passendes Material bekommen könnte. heise online hatte sich daher auf dem MWC 2018 Technicolor Advanced HDR von den Entwicklern einmal genauer erläutern lassen und die dabei gesammelten Erkenntnisse in einem eigenen Artikel zusammengefasst. (nij)