Disneys Streaming-Pläne: Neue Star-Wars-Serie kostet 100 Millionen US-Dollar
Disney bereitet sich mit hochkarätigen Produktionen auf den Start des eigenen Streaming-Dienstes vor. Eine Star-Wars-Serie ist nur einer der teuren Bausteine.
Wer Netflix und Amazon Prime Video den Kampf ansagen möchte, muss ich vorher die richtigen Waffen suchen: Disney hat als größtes Medienunternehmen der Welt eine gute Ausgangslage, muss sich aber trotzdem intensiv auf den für Ende 2019 geplanten Einstieg ins Streaming-Geschäft vorbereiten. Dabei setzt Disney neben frischen Ideen auch auf etablierte Marken wie Star Wars.
Eine Live-Action-Serie im Krieg-Der-Sterne-Universum, also ein Format mit Schauspielern, will sich Disney einem Bericht der New York Times zufolge 100 Millionen US-Dollar kosten lassen, das sind pro Folge 10 Millionen Dollar. "Star Wars ist eine große Welt, und Disneys neuer Streaming-Dienst gibt uns die wundervolle Chance, Geschichten über mehrere Kapitel zu erzählen", sagte der zuständige Disney-Manager Ricky Strauss der Times. Regie führen wird Jon Favreau. Über das Setting der Star-Wars-Serie ist nichts bekannt, sie soll allerdings unabhängig von den aktuellen Episoden-Filmen sein.
Weitere Filme und Serien geplant
Die animierte Star-Wars-Serie "The Clone Wars" bekommt ebenfalls neue Staffeln, die auf Disneys kommendem Streaming-Service zu sehen sein werden. Daneben soll Disney an Serien zu weiteren bestehenden Franchises arbeiten, darunter "High School Musical", "Die Monster AG" und die "Muppet-Show". Auch Serien im Marvel-Universum sind dem Bericht nach zu erwarten. Diese Serien werden etwas weniger teuer als die Live-Action-Serie zu Star Wars, 25 bis 35 Millionen Dollar sollen sie jeweils kosten.
45 Millionen Dollar Budget soll der Film "Timmy Failure" bekommen, der auf den Kinderdetektiv-BĂĽchern von Stephan Pastis basiert. Film-Neuauflagen sollen auĂźerdem zu "Susi und Strolch" und "Die Hexe und der Zauberer" geplant sein. Die Times weiĂź auch von "Togo", einem Film ĂĽber einen Schlittenhund, sowie "Noelle", in dem Anna Kendrick die Tochter des Weihnachtsmanns spielen soll. Ein familienfreundliches Programm ist Disney fĂĽr den Streaming-Dienst wichtig, Filme und Serien rein fĂĽr Erwachsene daher tabu.
Lizenzprobleme
Die Neu-Produktionen sollen von bereits vorhandenem Disney-Material unterfüttert werden, um den Streaming-Dienst schon zum Start auf eine breite Basis zu stellen. Laut einem Bericht von Variety wird es aber auch prominente Filme geben, die fehlen. Dazu gehören zum Beispiel die aktuellen Star-Wars-Streifen, die bereits an Netflix lizenziert wurden. Erst die Filme, die ab 2019 erscheinen, werden dann zum Start beim Disney-Streaming-Dienst zu sehen sein. Dann läuft der Lizenz-Deal mit Netflix aus.
Neben dem neuen Streaming-Dienst will Disney die Streaming-App Hulu wohl weiterhin betreiben, die als Teil des Fox-Deals zu Disney kommen wird. Auch ESPN+, die Sport-Streaming-App von Disney, soll parallel angeboten werden. Inhalte von National Geographic, die ebenfalls mit Fox zu Disney kommen, sollen hingegen auf dem neuen Dienst vorhanden sein, schreibt die Times. (dahe)