EA entlässt 350 Mitarbeiter
Der Spiele-Publisher Electronic Arts trennt sich von 350 seiner Mitarbeiter. Die Entlassungen betreffen unter anderem Angestellte in Russland und Japan.
350 Mitarbeiter müssen gehen: Electronic Arts will mehrere Abteilungen neu aufstellen. In einem offenen Brief hat Andrew Wilson, CEO des Spiele-Publishers, die Entlassungen angekündigt. Betroffen sind demnach die Abteilungen Publishing, Operations und Marketing. Außerdem sollen Büros in den Märkten Russland und Japan geschlossen werden. Entlassungen bei den zu EA gehörigen Entwicklerstudios wurden nicht angekündigt.
"Wir zielen darauf ab, die Welt um uns herum zu verändern. Uns wurde dabei klar, dass wir uns auch selbst ändern müssen", schreibt Wilson in dem offenen Brief. Auch die übrigen Formulierungen sind vage: Man wolle die Bedürfnisse der Spieler besser bedienen und Verpflichtungen besser einhalten, heißt es zum Beispiel. Von den geplanten "Änderungen" seien 350 Stellen betroffen. Man wolle diesen Personen helfen, neue Jobs zu finden. Wie genau diese Hilfe aussieht, steht nicht in der Mitteilung. Laut dem Spieleblog Kotaku wird den entlassenen Mitarbeitern eine Abfindung gezahlt.
EA erst im Ab-, dann im Aufwind
Electronic Arts hat über 9000 Angestellte, die zum großen Teil in den USA sitzen. Auch in Europa gibt es Niederlassungen, zum Beispiel in Köln. Im Februar hatte EA durchwachsene Quartalszahlen vorgelegt, die Gewinne waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Ego-Shooter Battlefield V hatte sich zum Beispiel schlechter verkauft als erhofft. Im Anschluss an die Bekanntgabe der Quartalszahlen fiel die Aktie zwischenzeitlich um 18 Prozent.
Heute, nicht viel mehr als einen Monat später, sieht die Welt für EA aber eigentlich schon deutlich besser aus. Der in der Zwischenzeit erschienene Free2Play-Shooter Apex Legends wurde von mehr als 50 Millionen Spielern ausprobiert und gehört schon jetzt zu den erfolgreichsten Battle-Royale-Spielen. Auch der Koop-Shooter Anthem, der von der Kritik weitgehend negativ aufgenommen wurde, verkauft sich ordentlich.
EA-Konkurrent Activision-Blizzard hat sich bereits im Februar von 800 Mitarbeitern getrennt. Auch hier waren in erster Linie Stellen in Abteilungen betroffen, die sich nicht direkt mit Spieleentwicklung beschäftigen. (dahe)