EU-Parlament will Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021
Das EU-Parlament hat das Ende der Zeitumstellung jetzt einen entscheidenden Schritt näher rücken lassen.
Das EU-Parlament plädiert für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021. Auf diese Position einigten sich die Abgeordneten am Dienstag in Straßburg. Für die tatsächliche Abschaffung müsste allerdings noch ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten erzielt werden.
Zwischenschritt
Die Abstimmung im EU-Parlament war eine wichtige Hürde für das Ende der Zeitumstellung – im Gesetzgebungsprozess handelt es sich aber nur um einen Zwischenschritt. Vor der abschließenden Entscheidung müssen sich erst die EU-Verkehrsminister auf eine gemeinsame Linie einigen. Anschließend müssen sie mit Unterhändlern des EU-Parlaments einen Kompromiss finden. Damit wird nicht vor Herbst 2019 gerechnet.
Letztlich soll nach dem Willen des Europaparlaments jeder Mitgliedstaat selbst entscheiden können, ob er in zwei Jahren eine dauerhafte Normal- oder Sommerzeit einführen will. Für diejenigen Staaten, die sich für die Normalzeit entscheiden, stünde die letzte Zeitumstellung demnach im Oktober 2021 an. Um einen Flickenteppich verschiedener Regelungen zu vermeiden, schlagen die Abgeordneten ein Koordinierungsgremium vor, in dem Vertreter von EU-Kommission und Mitgliedstaaten sitzen sollen.
Druck der BĂĽrger
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Sommer einen Vorschlag fĂĽr das Ende der Zeitumstellung vorgelegt. Sie reagierte damit auch auf den Druck vieler BĂĽrger. In einer EU-weiten Umfrage mit enormer Beteiligung hatten sich 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer fĂĽr ein Ende des Hin und Hers ausgesprochen. Allein rund 3 Millionen der Befragten kamen aus Deutschland.
Seit 1996 werden in der Europäischen Union am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt. In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980. Ursprünglich sollte dank einer besseren Ausnutzung des Tageslichts Energie gespart werden, doch der wirtschaftliche Nutzen ist heute äußerst umstritten. Außerdem legen wissenschaftliche Erkenntnisse nahe, dass manche Menschen gesundheitlich unter dem Mini-Jetlag leiden. (anw)