EU bekommt über eine Milliarde Euro für Supercomputer
Mit einer öffentlich-privaten Partnerschaft macht die EU über eine Milliarde Euro für Supercomputer locker, die an der Weltspitze mithalten sollen.
- Axel Kannenberg
- mit Material der dpa
Im technischen Wettlauf mit Ländern wie China oder den USA bekommt die Europäische Union über eine Milliarde Euro für Supercomputer. Einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission bestätigten die EU-Staaten am Freitag in Brüssel. Im November solle ein gemeinsames Zentrum für Hochleistungsrechner in Luxemburg seine Arbeit aufnehmen, teilten EU-Kommission und EU-Staaten mit. Die Mittel sollen in die Anschaffung mehrerer Supercomputer der Hunderte-Petaflops-Klasse sowie in die Entwicklung eines Exaflops-Systems fließen. Neben Deutschland beteiligen sich 24 weitere Länder an dem neuen Zentrum, unter ihnen auch das Nicht-EU-Land Norwegen.
"Daten sind der Rohstoff unserer digitalen Wirtschaft. Wir brauchen Supercomputer, um sie zu verarbeiten, um künstliche Intelligenz zu entwickeln und um Lösungen für komplexe Fragen in Bereichen wie Gesundheit und Sicherheit zu finden", sagte der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizekommissionspräsident Andrus Ansip.
Ziel: Zwei Supercomputer in den Top-5
Finanziert werden die neuen europäische Superrechner in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft, die in einem gemeinsamen Unternehmen namens "EuroHPC" Gestalt annehmen soll. 486 Millionen Euro stammen aus dem EU-Haushalt, dazu kommen knapp 400 Millionen Euro aus den nationalen Haushalten der teilnehmenden Staaten. Weitere 400 Millionen Euro kämen aus dem Privatsektor.
Mit dem Geld sollen nun unter anderem zwei Supercomputer angeschafft werden, die zu den fünf führenden der Welt zählen. Außerdem sollen zwei weitere Hochleistungsrechner finanziert werden, die weltweit unter den 25 besten sind. Die Anlagen sollten mit nationalen Hochleistungsrechnern vernetzt und öffentlichen wie privaten Nutzern in Europa zugänglich gemacht werden. (axk)