eBay visiert Verkauf des Kleinanzeigen-Geschäfts an

Nach Verkauf seiner Ticketbörse erwägt eBay nun auch Optionen fürs Kleinanzeigengeschäft. Axel Springer soll etwa interessiert sein.

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eBay-Logo steht in Blumenbeet

(Bild: Mike Knell CC BY-SA 2.0)

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Online-Marktplatz eBay will sich offenbar von seiner Classifieds-Sparte trennen, zu der in Deutschland die Angebote eBay Kleinanzeigen und mobile.de gehören. Man sei aktuell mit mehreren Interessenten im Gespräch, erklärte das Unternehmen, Namen wurden keine genannt. Zentrales Ziel sei, den Ertrag für die Aktionäre zu maximieren, sagte Interims-Chef Scott Schenkel.

Bis Mitte des Jahres wolle eBay dann über den Verlauf der Gespräche informieren, hieß es in der Mitteilung. Presseberichten zufolge sei unter anderem der deutsche Medienkonzern Axel Springer an einer Übernahme interessiert. Auch der südafrikanische Technologieinvestor Naspers sowie wie die Investmentgesellschaften TPG und Blackstone sollen angeklopft haben. Beobachter taxieren den Wert des Classifieds-Geschäft auf rund 10 Milliarden US-Dollar.

eBay steht schon länger unter dem Druck einflussreicher Hedgefonds, die zur Erhöhung des Aktienwerts eine Aufspaltung des US-Konzerns forderten. Im vergangenen November verkaufte das Unternehmen seine Internet-Ticketbörse Stubhub für 4,05 Milliarden Dollar (3,68 Milliarden Euro) an den Konkurrenten Viagogo. Neben dem Verkauf von Stubhub hatten die Finanzinvestoren Elliott Management und Starboard Value auch auf die Trennung von Ebays Classifieds-Sparte gedrängt.

Im September war eBays Vorstandschef Devin Wenig im Zuge der Auseinandersetzung mit den Hedgefonds zurückgetreten. Das kalifornische Unternehmen hatte durch die Trennung von der Ex-Tochter Paypal im Jahr 2015 seinen Wachstumstreiber verloren. eBay kämpft mit der verschärften Konkurrenz im Online-Handel, wo Rivalen wie Amazon oder Alibaba Druck machen. Auch die Zahlen zum vergangenen Weihnachtsgeschäft fielen schlechter aus als erwartet. (axk)