Egmont Interactive schließt seine Pforten

Der Spielepublisher Egmont Interactive hat überraschend die Einstellung seiner Geschäftsaktivitäten zum 30. September 2001 angekündigt.

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Von
  • David Adamczewski

Der Spiele-Vertrieb Egmont Interactive hat überraschend die Einstellung seiner Geschäftsaktivitäten zum 30. September 2001 angekündigt. In einer Mitteilung begründete die Firma diesen Schritt damit, dass sich das Mutterunternehmen, der Egmont Ehapa Verlag, weltweit ab sofort nur noch auf das Kerngeschäft konzentrieren will. In einem Gespräch mit heise online versicherte Egmont-Interactive-Bereichsleiter Frank Delbrögge, dass der Vertrieb aller Spiele jedoch sichergestellt sei. "Die vom Egmont Interactive bisher vetriebenen Spiele wie Gothic und Demonworld 2 werden von nun an über das Label dtp digital tainment pool angeboten", sagte Delbrögge. Die Zukunft des Egmont-Interactive-Labels shoebox hingegen ist ungewiss. Lediglich einer von fünf Angestellten soll innerhalb des Verlages weiterbeschäftigt werden.

Obwohl Egmont Interactive sicherlich nicht zu den Großen in der Branche zählte, zeigt das Ende der Firma doch, dass sich der gesamte Spielesektor in einer Umbruchphase befindet, in die auch namhafte Unternehmen wie Sierra verwickelt sind. Der Spieleentwickler musste vor wenigen Wochen ungefähr 150 Mitarbeitern die Kündigung aussprechen. Sierra-Präsident Michael Ryder begründete diesen Schritt mit der derzeit schlechten Marktlage: "Wir befinden uns jetzt in einer starken Position. Der Stellenabbau war unvermeidlich, um das Geschäft anzukurbeln." Gleichzeitig gab Sierra die Schließung von Dynamix bekannt, die sich unter anderem mit der Tribes-Serie einen Namen gemacht hatten. Zuletzt hatte es den Gütersloher Spieleentwickler Ascaron getroffen. Dieser musste Ende August beim Amtsgericht Bielefeld einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen – betroffen waren davon 80 Mitarbeiter. (daa)