Ehemalige IT-Chefinnen verlieren bei US-Wahlen

Meg Whitman, ehemalige eBay-Chefin, und Carly Fiorina, ehemalige HP-Chefin, konnten bei den Wahlen zum kalifornischen Gouverneur und zum US-Senat den Rückenwind für die Republikaner nicht für sich nutzen.

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Die ehemalige Chefin des Internet-Auktionshauses eBay, Meg Whitman, ist bei der Wahl zum kalifornischen Gouverneur gescheitert. Sie unterlag in der vergangenen Nacht als republikanische Kandidatin dem Demokraten und amtierenden Justizminister des Bundesstaats, Jerry Brown. Dieser war bereits in den Jahren 1975 bis 1983 kalifornischer Gouverneur und erhielt nun 53 Prozent der Wählerstimmen, Whitman kam auf 42 Prozent. Der jetzige Amtsinhaber Arnold Schwarzenegger tritt turnusgemäß nach zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten ab. Mit schätzungsweise 141 Millionen US-Dollar hatte Whitman so viel Geld in ihren Wahlkampf investiert wie kein Gouverneurs-Anwärter vor ihr.

Carly Fiorina, ehemalige Chefin des IT-Konzerns Hewlett-Packard, hatte sich in Kalifornien ebenfalls als republikanische Kandidatin um einen Sitz im US-amerikanischen Senat beworben. Diesen Platz konnte mit 51,2 Prozent der Stimmen die Demokratin Barbara Boxer verteidigen, die bereits seit 28 Jahren im US-Kongress sitzt. Fiorina erhielt 43,3 Prozent der Wählerstimmen.

Die beiden ehemaligen Größen der IT-Branche konnten damit nicht den Rückenwind für sich nutzen, den die Republikaner sonst im Land spürten. Im US-Senat, in dem ein Drittel der 100 Sitze neu vergeben wurden, verloren die Demokraten sechs Sitze, bleiben aber mit 51 Sitzen voraussichtlich in der Mehrheit. Die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus, das komplett neu gewählt wurde, müssen sie allerdings an die Republikaner abgeben, nachdem sie 59 Sitze verloren. Die Republikaner kommen dort nun auf 234, die Demokraten auf 181 Sitze.

US-Präsident Barack Obama kann also nun nicht mehr ohne die Hilfe der Republikaner regieren. In Telefonaten mit dem Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, und dem künftigen Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, hat er die Zusammenarbeit angeboten. Der voraussichtlich künftige Mehrheitsführer im US-Repräsentantenhaus, Eric Cantor, hat angekündigt, gegen die von Obama vorangetriebene Gesundheitsreform gesetzlich vorgehen zu wollen. (anw)