ExoMars: Kontakt zu Mars-Lander Schiaparelli verloren

Bei der geplanten Landung von Schiaparelli auf dem Mars hat es Probleme gegeben und es ist noch unklar, in welchem Zustand die Sonde die Oberfläche erreicht hat. Wichtige Daten seien aber gesammelt worden und man werde daraus lernen, versicherte die ESA.

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ESA und Roskosmos: Kontakt zu Mars-Lander Schiaparelli verloren

Schiaparelli sollte eigentlich kurz vor der Landung den Fallschirm abwerfen und dann auf den Triebwerken zur Oberfläche gleiten.

(Bild: ESA/ATG medialab)

Lesezeit: 2 Min.

Die ESA hat ungefähr 50 Sekunden vor der geplanten Landung von Schiaparelli den Kontakt zu ihrem Lander verloren und kann nicht sagen, ob die Sonde danach zerstört wurde. Das teilte Andrea Accomazzo, der ESA-Leiter für planetare Missionen am Donnerstagvormittag mit. Bis zu diesem Punkt habe man aber alle erwarteten Daten erhalten und müsse nun genau prüfen, was mit der Sonde passiert ist, als sie ihren Fallschirm abwerfen und ihre Triebwerke zünden sollte. Das sei wohl früher geschehen, als geplant und die Triebwerke seien dann nur für wenige Sekunden gefeuert worden. Schiaparelli habe noch Energie für einige Tage und die NASA-Sonde MRO soll weiter versuchen, Kontakt herzustellen.

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Obwohl die sanfte Landung von Schiaparelli damit offenbar gescheitert ist, hoffen die Verantwortlichen der ESA auf wichtige Erkenntnisse für die geplante Rover-Mission im Jahr 2020. Der Lander sei nur ein kleiner Teil der Mission und auch wenn er nicht sanft auf der Marsoberfläche angekommen sein sollte, könne man viel lernen. Das sei genau der Zweck der Mission gewesen. Bis zu den Probleme sei jedenfalls alles absolut nach Plan gelaufen und in einigen Tagen hoffe man auf ein komplettes Bild davon, was dann schiefgelaufen ist. Die Erkundung des Mars sei schwierig, genau deswegen mache man das ja. ESA-Chef Jan Wörner versicherte: "Wir haben die Daten, wir haben Testergebnisse – ich bin sehr froh."

Gleichzeitig verwiesen die Verantwortlichen der europäisch-russischen Mission immer wieder darauf, dass mit TGO nun ein zweiter europäischer Orbiter den Roten Planeten umkreist und die ExoMars-Mission damit so weiter laufen könne, wie geplant. Der Trace Gas Orbiter soll am Rand der Atmosphäre nicht nur nach Spuren von Leben suchen, sondern für den vorgesehenen Rover als Relais zur Erde dienen. Der soll 2020 auf seine Reise gesendet werden und Schiaparellis werde dabei helfen, ihn sicher zur Oberfläche zu bringen, gibt man sich bei der ESA überzeugt.

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So soll Schiaparelli landen: Zuerst gebremst vom Hitzeschild.
(Bild: ESA/ATG medialab )

(mho)