Facebook wächst schnell – Oculus-Streit kostet 500 Millionen US-Dollar

Facebook kann seine gewaltige Reichweite immer besser in Werbedollar ummünzen – Umsatz und Gewinn gingen im vergangenen Quartal steil nach oben. Damit könnte der Konzern auch ohne große Probleme das teure Urteil im Prozess um die Oculus Rift verkraften.

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VR-Brille

(Bild: dpa, Jens Büttner/Symbolbild)

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Von
  • dpa

Facebook hat mit weiter rasantem Wachstum im vergangenen Quartal alle Erwartungen übertroffen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 51 Prozent auf 8,81 Milliarden US-Dollar (8,2 Milliarden Euro). Der Gewinn wurde mit 3,57 Milliarden Dollar sogar mehr als verdoppelt, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.

Die Aktie legte nachbörslich um rund zwei Prozent zu. Unmittelbar vor Vorlage der Quartalszahlen verpassten Geschworene in Texas Facebook einen 500 Millionen Dollar schweren Dämpfer. Sie sprachen diese Summe in einem Streit um die Entwicklungsgeschichte der VR-Brille Oculus VR der Spielefirma ZeniMax zu. Oculus-Mitgründer Palmer Luckey habe ein Geheimhaltungsabkommen verletzt – und seine Firma Urheberrechte von ZeniMax, lautete die Begründung.

ZeniMax hatte in der Klage erklärt, die Oculus-Brille sei nur dank bei ihr entwickelter Technik möglich geworden. Oculus betonte in einer Erklärung nach dem Urteil, dass die Geschworenen zugleich keinen Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen festgestellt hätten. Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg kündigte an, das Online-Netzwerk werde eine Berufung prüfen. Für das Geschäft von Facebook sei der Betrag unerheblich, betonte sie im Technik-Blog "Recode".

Facebook hatte Oculus im Frühjahr 2014 für rund zwei Milliarden Dollar gekauft, im vergangenen Jahr war die VR-Brille Rift nach jahrelanger Entwicklung und massiven Investitionen schließlich in den Handel gekommen. Während des mehrwöchigen Verfahrens war auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg in den Zeugenstand gerufen worden, wo er die ZeniMax-Vorwürfe zurückwies. Zuckerberg zeigt sich überzeugt, dass VR-Technik viele Lebensbereiche wie Kommunikation und Bildung verändern kann.

Im vergangenen Quartal stieg die Zahl aktiver Nutzer bei Facebook um 70 Millionen auf 1,86 Milliarden im Monat. Rund 1,74 Milliarden von ihnen greifen auf das weltgrößte Online-Netzwerk von Smartphones aus zu und über 1,2 Milliarden Nutzer sind täglich bei Facebook.

Die tragende Säule des Facebook-Geschäfts sind nach wie vor die Werbeerlöse, die im Jahresvergleich um 53 Prozent auf 8,63 Milliarden Dollar stiegen. Rund 84 Prozent davon kommen aus Anzeigen auf mobilen Geräten. Facebook hatte in den vergangenen Monaten unter anderem stark das Geschäft mit Video-Werbung und Anzeigen bei seiner Foto-Plattform Instagram mit 600 Millionen Nutzern ausgebaut.

(kbe)