Fake-News: Künast stellt Strafanzeige wegen Falschnachricht auf Facebook
Einige Tage lang haben mehrere Facebook-Seiten ein angebliches Zitat der Politikerin verbreitet, wonach sie um Hilfsbereitschaft für einen Mörder geworben haben soll.
Die Grünen-Politikerin Renate Künast geht laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel mit Strafanzeige und Strafantrag gegen gefälschte Nachrichten bei Facebook vor.
Seit dem vorigen Wochenende hatten demnach mehrere Facebook-Seiten ein Foto der Politikerin samt einem angeblichen Zitat veröffentlicht, wonach sie zum Mord an der Studentin Maria und zur Festnahme eines Verdächtigen in Freiburg gesagt haben soll: "Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen." Als Quelle für das angebliche Zitat nannte der Autor der gefälschten Nachricht die Süddeutsche Zeitung.
Löschung erst nach Tagen
Künast stellte nun Strafanzeige gegen die Macher einer rechtsnationalen Facebook-Seite sowie gegen Unbekannt. Zugleich kritisierte Künast Facebook scharf. Trotz der eindeutigen Sachlage habe es gut drei Tage gedauert, bis der Eintrag verschwunden sei. Fake-News müssten künftig "umgehend nach Meldung gelöscht werden", forderte Künast.
Facebook sieht sich seit einer Weile Vorwürfen wegen allzu nachlässigen Umgangs mit Falschmeldungen ausgesetzt. Beispielsweise kam die Nachrichtenseite BuzzFeed in einer Analyse zum Ergebnis, dass Monate vor der US-Präsidentschaftswahl die meistverbreiteten Falschmeldungen auf Facebook mehr Reichweite erzielten als die dort erfolgreichsten Artikel etablierter Medien.
Facebook-Chef Zuckerberg hatte zunächst noch der Ansicht widersprochen, dass Falschmeldungen das Wahlergebnis in den USA beeinflusst hätten. Danach kündigte das Unternehmen aber doch Maßnahmen gegen Falschmeldungen an – wenn auch keine, die das Übel bei der Wurzel packen: Internetseiten, die auf Falschmeldungen setzen, sollen aus Facebooks Werbenetzwerk ausgeschlossen werden. (dz)