Forscher: Schließung von Megaupload führte zu mehr Filmverkäufen
In den Monaten nach dem "Bust" von Megaupload ist der Online-Umsatz aus Verkauf und Verleih von Filmen angestiegen, haben zwei US-Forscher herausgefunden.
Die Schließung der Sharehoster-Plattformen Megaupload und Megavideo vor gut einem Jahr hat nach Ansicht von Wissenschaftlern dazu geführt, dass Filmstudios mehr Filme online verkauft oder verliehen haben. Zu diesem Ergebnis kommen laut einem Bericht Brett Danaher vom Wellesley College und Michael D. Smith von der Carnegie Mellon University. Der Online-Umsatz sei um 6 bis 10 Prozent gestiegen im Vergleich zu dem, was sonst zu erwarten gewesen wäre. DVD-Verkäufe oder der Umsatz an den Kinokassen wurden nicht berücksichtigt.
Für ihre Untersuchung erhielten die Wissenschaftler Daten von zwei nicht genannten Filmstudios aus zwölf Ländern für 18 Wochen nach dem Ende von Megaupload im Januar 2012. Der Film-Verkauf sei um 10.500 bis 15.300 Einheiten pro Woche angestiegen, der Verleih um 13.700 bis 24.000. Sie schließen aus den Daten, dass Nutzer der Sharehoster-Plattformen zu legalen Angeboten zu wechseln bereit sind. Bislang sei noch keine Studie zu Musik- und Filmpiraterie mit dieser Methode vorgegangen. Die Forscher können aber nicht angeben, ob die Umsatzsteigerung nachhaltig sei und ob sich die Filmfreunde inzwischen möglicherweise anderen illegalen Angeboten zugewendet haben.
Die Studie wurde von der Carnegie Mellon's Initiative for Digital Entertainment Analytics erstellt, deren Co-Direktor Smith ist. Das Institut wird nach Angaben des Wall Street Journal von der US-Filmindustrie unterstützt. (anw)