Gaming: Diese Spiele waren 2019 wichtig

2019 war das Jahr des Epic Games Store, des Cloud Gamings und gleich mehrerer Kontroversen. heise online erklärt, welche Spiele den Ton angegeben haben.

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Gaming: Diese Spiele waren 2019 wichtig
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Es war Januar, als PC-Spielern klar wurde, dass es Epic Games mit dem eigenen PC-Store tatsächlich ernst meint. Der Steam-Start von Metro Exodus war gerade zugunsten des Epic Games Store abgeblasen worden, und PC-Spieler waren erzürnt wie selten: Exklusivspiele, dubiose Hintergrund-Deals, konkurrierende Plattformen – das kannte man sonst nur von den Konsolen. Metro Exodus ist daher Teil unserer Bilderstrecke, in der wir einige Spiele zeigen, die 2019 den Diskurs in der Gaming-Szene mitbestimmt haben.

Die Wut auf Epic Games wurde nicht besser, als noch Anno 1800, Phoenix Point, The Division 2 und Borderlands 3 zumindest vorübergehend exklusiv für den Epic Games Store angekündigt wurden. Mittlerweile hat sich die große Aufregung ein bisschen gelegt. Es gab ja auch genug andere Kontroversen, über die sich der geneigte Spiele-Fan entrüsten konnte. Biowares Selbstdemontage zum Beispiel, der vergurkte PC-Launch von Red Dead Redemption 2, der Pokémon-Dexit oder der "kostenpflichtige Beta-Test" von Google Stadia.

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Death Stranding

Wenn Kojima draufsteht, ist auch Kojima drin: Das jüngste Werk der Entwicklerikone war schon vor Release im November das wichtigste Gesprächsthema unter Spielenerds. Das fertige Spiel wurde den hohen Erwartungen gerecht – zumindest, was die Eigenartigkeit angeht. Death Stranding mauserte sich mit Urin-Granaten, Celebrity-Gastauftritten und anderen Absurditäten zum Meme-Garanten.

Umstritten ist nicht die Genialität von Kojima, sondern eher der Unterhaltungswert des Endprodukts. Death Stranding thematisiert unter anderem das politische Klima, die Spaltung der Gesellschaft und den Social-Media-Wahnsinn. Außerdem ist das Spiel vollgestopft mit Referenzen, Anspielungen und Witzen. Spielerisch ist das Gebotene aber ziemlich karg. Die meiste Zeit läuft man stumpf durch die Gegend und versucht, das Baby im Brustkorb ruhigzustellen. Das ist nicht nur langweilig, sondern auch oft frustrierend. Vielleicht kann man einem so herrlich abwegigen Spiel aber auch verzeihen, dass es streng genommen keinen Spaß macht.
(Bild: Kojima Productions)

Der Start von Stadia hatte enormes Sprengpotenzial, weil die Erwartungshaltung so hoch war. Stadia ist weit davon entfernt, der erste Cloud-Gaming-Dienst auf dem Markt zu sein. Sony, Nvidia, Blade und andere Anbieter waren schneller. Weil es aber eben Google ist, musste Stadia ganz besonders werden: Die Zukunft des Gamings, in den Augen optimistischer Beobachter sogar das "Netflix für Spiele". Große Hoffnungen, die massiv enttäuscht wurden.

Zum Start funktionierte Stadia technisch zwar schon recht ordentlich. Viele versprochene Features fehlten allerdings, Lieferungen kamen verzögert und das Spieleangebot war dürftig. 2020 muss Google ordentlich nachbessern, immerhin steht mit Microsofts xCloud ein vielversprechender Cloud-Gaming-Konkurrent in den Startlöchern.

Im Vergleich zum PC-Drama war es um die Konsolen 2019 vergleichsweise ruhig. Nintendo hat eine Lite-Version der Switch auf den Markt gebracht, Microsoft eine Xbox ohne Laufwerk. Interessanter ist der Blick nach vorne. 2020 wollen sowohl Sony als auch Microsoft eine neue Konsolengeneration auf den Markt bringen. Viele Spieleunternehmen halten ihre Top-Titel bis dahin noch unter Verschluss.

Kein Wunder, dass sowohl Sony als auch Microsoft bei den Exklusivspielen einen Gang zurückschalteten. Für PS4 erschien das durchwachsene Days Gone, Xbox-Spieler freuten sich über Gears 5. Das Konsolenjahr 2019 war insgesamt arm an großen Highlights, doch das hat auch eine gute Seite: So bleibt mehr fürs nächste Jahr übrig. (dahe)