Gegen Flatrate-Drossel: Petition für Netzneutralität kann gezeichnet werden
Die Online-Petition fordert ein Gesetz, das Internetanbieter verpflichtet, alle Datenpakete von Nutzern unabhängig von Ihrem Inhalt und Ihrer Herkunft gleich zu behandeln.
Für die Ende April 2013 eingereichte Petition 41906 hat am gestrigen Dienstag die Mitzeichnungsfrist begonnen. Hauptpetent Johannes Scheller fordert darin den Deutschen Bundestag auf, "ein Gesetz zu beschließen, das Internetanbieter ("Provider") verpflichtet, alle Datenpakete von Nutzern unabhängig von Ihrem Inhalt und Ihrer Herkunft gleich zu behandeln. Insbesondere sollen keine Inhalte, Dienste oder Dienstanbieter durch diese Provider benachteiligt, künstlich verlangsamt oder gar blockiert werden dürfen."
Ohne diese unter dem Begriff Netzneutralität zusammengefassten Bedingungen drohe ein Zwei-Klassen-Internet, begründet Scheller seinen Antrag. Provider könnten kontrollieren, auf welche Dienste und Inhalte Nutzer zugreifen. Das gleiche eine "Zensur aus wirtschaftlichen Aspekten". So hindere etwa die Bevorzugung bestimmter, vom Provider angebotener Dienste die Nutzer in ihrer freien Entscheidung, welche Angebote sie wahrnehmen.
Als Beispiel führt Scheller die Pläne der Telekom an, die einerseits das monatlich bereitstehende Datenvolumen für Intenet-Dienste durch eine Geschwindigkeitsdrossel begrenzen will, andererseits aber ihre eigenen Dienste von dieser Regel ausnimmt. Nach Meinung des Antragstellers reiche es daher nicht, die Netzneutralität allein durch den freien Markt zu sichern, sie müsse gesetzlich festgeschrieben werden.
Unterstützer können die Petition bis zum 18. Juni 2013 über das Online-Petitionsportal des Deutschen Bundestages mitzeichnen. Kommen 50.000 oder mehr Unterstützer innerhalb dieser Frist zusammen, darf Scheller sein Anliegen in einer öffentlichen Ausschusssitzung präsentieren. (rek)