Google Assistant: Verschärfter Angriff auf Amazons Alexa
Parallel zur Vorstellung der neuen Smart Speaker Google Home Mini und Max kĂĽndigte Google Verbesserungen bei seinem Sprachassistenzsystem an.
Betrachtet man lediglich die Auswahl an Smart-Speaker-Modellen, hängt Google mit seinem Google Home weit hinter Amazons Echo-Reihe hinterher – auch nach der heutigen Ankündigung der neuen Varianten Google Home Mini und Google Home Max. Zur Erinnerung: Amazon hat mittlerweile (in den USA) die Modelle Echo, Echo Dot, Echo Tap, Echo Plus, Echo Look, Echo Show und Echo Spot im Sortiment beziehungsweise angekündigt. Einige davon haben zusätzlich Kameras und Displays, während Google bislang nur reine Lautsprecher anbietet.
Assistant vs. Alexa
Doch nur die Hardware zu betrachten, wäre der falsche Ansatz: Bei den vernetzten Lautsprechern beider Unternehmen geht es auch und vor allem und die integrierten Sprachassistenzsysteme. Und hier will Google mit seinem Google Assistant Amazons Alexa künftig stärker Konkurrenz machen.
So kündigte das Unternehmen am heutigen Mittwoch an, dass der Google Assistant im Google Home dank "Voice Match" künftig in allen Vertriebsländern seine Nutzer an der Stimme erkennen und ihnen so personalisierte Antworten liefern können wird. So bekommt dann beispielsweise seine passenden Kalendereinträge vorgelesen, die persönliche Playlist abgespielt oder die Route zum Arbeitsplatz berechnet. Passend dazu soll man bei Google Home in Familien-Accounts künftig auch Kontos für Kinder unter 13 Jahren einrichten können, damit diese lediglich altersgerechte Inhalte angeboten bekommen.
Neu ist auch ein "Broadcast"-Modus, bei dem sich von einem Google Home Nachrichten an alle anderen Google Homes im Haus senden lassen – beispielsweise, um alle Familienmitglieder darüber zu informieren, dass das Essen fertig ist.
Smart Home
Auch im Smart Home will Google Gas geben – unter anderem mit Routinen, die sich in Google Home hinterlegen lassen und die zu bestimmten Zeiten automatisch ausgeführt werden. Diese Funktion mag allerdings dem einen oder anderen bekannt vorkommen: Amazon kündigte solche Befehlsketten am vergangenen Mittwoch just für Alexa im Amazon Echo an.
Interessanter erscheint da, dass Google dem Nutzer auch bei der Bedienung der Smart-Home-Geräte unter die Arme greifen will. So soll sich die Temperatur des vernetzten Thermostaten mit einem Befehlssatz wie "Mache es im Wohnzimmer wärmer" regulieren lassen. Dank Machine Learning soll der Google Assistant selbst wissen, welche Temperaturerhöhung in diesen Fällen gewünscht ist.
Vergessliche Naturen können sich über eine "Finde mein Handy"-Funktion freuen, über die Android-Smartphones auch im Silent-Modus dazu gebracht werden können, Laut zu geben. Für Nutzer von iPhones hatte Google in diesem Zusammenhang die flapsige Ansage "Wir rufen Sie an" parat.
Apropos Anrufen: Google stellte auch die Nutzung von Google Home als Telefon heraus, wobei sich aus den USA Festnetznummern in den USA und Kanada kostenlos anrufen lassen sollen. Eine ähnliche Aussage gab es von Amazon zum Zubehör Echo Connect, das die Alexa-Lautsprecher in Telefone verwandelt. Allerdings hatte Amazon auch Mexiko in der Länderliste.
Schließlich marschieren die beiden Konkurrenten auch in Sachen Unterhaltung in eine recht ähnliche Richtung: So warb Google auf seinem Event für 50 neue Audioprogramme, die Kinder abrufen könnten – darunter exklusive Geschichten aus dem Disney- und Star-Wars-Universum. Auch Amazon will seinen Echo zum familienfreundlichen Spielgerät ausbauen – und bietet künftig mit den "Echo Buttons" sogar Zubehör an, das sich über Bluetooth an den Lautsprecher koppeln und von diesem kontrollieren lässt. (nij)