Google DNI: Frisches Geld für Journalismusprojekte, nicht nur gegen Fake News
In der dritten Runde schüttet die Digital News Initiative mehr als 20 Millionen Euro aus. Auch heise online erhält eine Förderung für ein Datenschutzprojekt – eine Weiterentwicklung der datenschutzfreundlichen Social-Media-Buttons c't Shariff.
Seit zwei Jahren fördert Google im Rahmen seiner News Initiative (DNI) europäische Medienhäuser. Dafür hat die DNI unter anderem einen Innovationsfonds von insgesamt 150 Millionen Euro eingerichtet, mit dem sie innovative Projekte in der europäischen Nachrichtenbranche fördert. Im Rahmen einer Veranstaltung in Amsterdam hat die Initiative die Empfänger der dritten Förderrunde bekanntgegeben, in der sie insgesamt 21.968.154 Euro an 107 Projekte in 27 Ländern ausschüttet. Diese wurden aus 988 eingereichten Projekten ausgewählt.
Unter den aktuell finanzierten Projekten sind 49 Prototypen (Projekte in einem frühen Stadium mit einem Finanzbedarf von jeweils bis zu 50.000 Euro), 31 mittelgroße Projekte (mit einem Bedarf von bis zu 300.000 Euro) und 27 Großprojekte (mit einem Bedarf von bis zu 1.000.000 Euro).
Die aktuelle DNI-Runde steht deutlich im Zeichen von Fake News. So gab es eine auffällige Zunahme der Einreichungen zum Thema "Faktencheck". Das Vertrauen in die Arbeit von Journalisten verbessern helfen soll das Transparent Journalism Tool (TJ Tool). Das Projekt von Publico.es wird in Höhe von 208.500 Euro gefördert. Es soll Lesern einen Blick hinter die Kulissen des Redaktionsprozesses bei Zeitungen gewähren und die Arbeit der Recherche und Bearbeitung von Nachrichten auf eine radikal transparente Weise nachverfolgen können. WikiTribune, die von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales gegründete Nachrichtenplattform erhält 385.000 Euro.
40.000 Dollar für ein Datenschutz-Projekt
Auch heise online hat sich an der aktuellen Förderrunde beteiligt und für sein Projekt die Zusage einer Förderung über 40.000 US-Dollar erhalten. Dabei geht es um eine Weiterentwicklung seiner datenschutzfreundlichen Social-Media-Buttons, dem c't Shariff. Diese verhindern, dass Facebook- und andere Social-Media-Buttons schon beim Laden einer Seite Daten absaugen. Das neue Projekt soll dieses Prinzip auf eingebette Social-Media-Inhalte ausweiten.
Wer sich über die DNI informieren will, findet auf ihrer Homepage weiterführende Informationen. Es gibt zwar noch keine offizielle Ankündigung, aber es ist davon auszugehen, dass dort bald die nächste Förderrunde ausgeschrieben wird. Die DNI hat auch erstmals einen Jahresbericht ihres Fonds veröffentlicht, der die Ergebnisse der bisher finanzierten Projekte vorstellt. (mho)