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HDR: Warner hält Dolby Vision die Treue, zieht Unterstützung von HDR10+ aber in Betracht

Die erste Ultra HD Blu-ray mit HDR-Codierung nach dem Dolby-Verfahren will das Hollywoodstudio bis Ende des Jahres herausbringen. Das bedeutet aber nicht, dass es sich dem konkurrierenden HDR10+ verweigern wird.

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Warner hält Dolby Vision die Treue, zieht Unterstützung von HDR10+ aber in Betracht

(Bild: Warner Bros.)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Im Rahmen der diesjähringen IFA hatte heise online mit Vertretern des Hollywoodstudios Warner Bros. über die miteinander konkurrierenden HDR-Verfahren Dolby Vision und HDR10+ gesprochen. Während beide Verfahren versprechen, mit dynamischen Metadaten (Bild für Bild oder Szene für Szene) das Optimum in Sachen Kontrast und Farbe bei Videobildern herauszuholen, schien Warner eher Dolby Vision verbunden.

In den USA war Warner immerhin der Vorreiter für Dolby Vision beim Videostreaming und ist beim dortigen Dienst Vudu bereits mit 60 passenden Titel im Sortiment vertreten. Auch eine generelle Ankündigung zu Dolby Vision auf Ultra HD Blu-ray gab es bereits zur CES im Januar, bei der Vorstellung des passenden Players von LG. Danach hörte man von Warner jedoch nichts mehr.

Nun gab es jedoch in Berlin eine recht klare Aussage: Warner steht weiterhin hinter Dolby Vision. Nach übereinstimmender Aussage der Gesprächpartner gab es allerdings – auch auf Nachfrage nicht näher konkretisierte – Probleme. Diese hätten zwar die ursprünglichen Veröffentlichungspläne über den Haufen geworfen. Aber sie seien nun überwunden, weshalb der erste Film mit Dolby-Vision-Bild bis zum Jahresende erscheinen werde.

Dieses klare Bekenntnis bedeutet aber nicht, dass das Studio dem von den TV-Herstellern Samsung, Panasonic und künftig Philips unterstützten Konkurrenzformat HDR10+ eine Absage erteilt. Sinngemäß lautete die Aussage hier: Sollte sich mit Dolby Vision und HDR10+ jeweils nur ein Teil der Kunden erreichen lassen (und danach sieht es ja aktuell aus), dann müsse man eben darüber nachdenken, Titel in beiden Formaten anzubieten.

Die Gesprächspartner zeigten sich auch zuversichtlich, dass es sich technisch lösen ließe, nebem dem statischen HDR-Pflichtformat HDR10 auch die Metadaten der beiden dynamischen Verfahren Dolby Vision und HDR10+ auf einer Ultra HD Blu-ray unterzubringen. Aktuell hat die zuständige Blu-ray Disc Association HDR10+ für die Verwendung auf der 4K-Disc noch nicht einmal spezifiziert. (nij)