Hannovermesse: Kollaborative Roboter überall

Roboter, die mit Menschen zusammenarbeiten können, sind auch auf der Hannovermesse ein großes Thema.

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Hannovermesse: Kollaborative Roboter überall

Bosch war einer der Vorreiter auf dem Gebiet der kollaborativen Robotik

(Bild: heise online/Marsiske)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Durch die Nominierung zum Hermes Award ist der zweiarmige, menschenfreundliche Roboter YuMi von ABB zu etwas wie dem Aushängeschild der Hannovermesse geworden. Er ist aber bei Weitem nicht der einzige seiner Art. Kollaborative Roboter, die unmittelbar mit Menschen zusammenarbeiten können, sind im Bereich Robotik das beherrschende Thema.

Wer mit der Bahn anreist, sieht schon auf dem „Skywalk“ vom Bahnhof zum Messegelände die Plakate des japanischen Herstellers Fanuc, die den neuen Roboterarm CR-35iA ankündigen. Er brauche keine Schutzzäune, verspricht der in leuchtendes Grün gekleidete Roboter. Die Farbe sei nicht nur aus Marketingerwägungen gewählt worden, erklärt ein Firmenvertreter in Halle 17, sondern solle signalisieren, dass es sich um einen kollaborativen Roboter handle, dem sich Menschen sorglos nähern könnten – anders als bei den traditionell gelben Robotern der Firma, die nach wie vor abgeschirmt arbeiten. Beim grünen Modell nimmt ein Kraftsensor im Sockel jede Berührung wahr und stoppt sofort seine Bewegung. Die Empfindlichkeit des Sensors kann variiert werden.

Kollaborative Roboter auf der Hannovermesse (6 Bilder)

Die grüne Farbe soll Sicherheit signalisieren: der CR-35iA von Fanuc. (Bild: heise online/Marsiske
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In der gleichen Halle zeigt auch Bosch seinen Roboter APAS assistant, der als erstes kollaborierendes Robotersystem für Industrieanwendungen zertifiziert und inzwischen durch APAS inspector (zur optischen Sichtprüfung) und APAS flexpress (für flexibles Fügen) zu einer Produktfamilie erweitert wurde. APAS assistant nimmt die Annäherung eines Menschen dank kapazitiver Sensoren bereits vor der Berührung wahr.

Am Stand von Universal Robots begrüßt ebenfalls ein zweiarmiger Roboter den Messebesucher, ganz ohne Schutzzaun. Daneben gibt es aber natürlich immer noch die traditionellen Kraftpakete. Dort drüben sei der derzeit stärkste Roboter der Welt, sagt der Fanuc-Mitarbeiter stolz und deutet auf einen wuchtigen Roboterarm, der eine Autokarosserie hin und her dreht. Bis zu 1,3 Tonnen könne der Roboter heben. Da fühlt man sich schon etwas wohler, wenn das alles hinter einer Plexiglaswand geschieht. (vbr)