Hewlett-Packard bringt Android- und Windows-Tablets sowie Ultraschall-Stifteingabe

HP baut sein Tablet-Angebot aus und stellt acht Android- und Windows-Tablets der Serien HP Pro Slate, HP Elite und HP Elitepad ab 250 Euro vor, sieben davon mit Stifteingabe. Zwei der Tablets verwenden eine exotische Schallerkennung für die Stiftposition.

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Sieben Tablets und Ultraschall-Stifteingabe von HP

Tablets mit Stifteingabe wie das HP Pro Slate 12 stehen bei HP gerade hoch im Kurs.

(Bild: HP)

Lesezeit: 8 Min.
Inhaltsverzeichnis

HP geht mit Tablets in die Offensive. Gleich acht Geräte mit Android und Windows zwischen 8 und 12 Zoll hat der Hersteller vorgestellt, alle acht sollen noch im Januar in Europa starten. Darunter Highend-Geräte mit Core M, 4:3-Android-Tablets und Spezialgeräte für Schule und Firmenkunden. Fast allen spendiert HP eine Stifteingabe, bei den beiden Android-Tablets HP Pro Slate 8 und Pro Slate 12 kommt sogar eine äußerst ungewöhnliche Stifterkennung mit Ultraschall zum Einsatz.

Fünf Mikrophone rund ums Display hören dabei auf akustische Signale des Stifts, die Hardware errechnet daraus die korrekte Position. Der mitgelieferte Duet Pen braucht dafür eine Batterie, anders als mit den Digitizer-Stiften von Wacom kann man mit ihm aber auch neben dem Tablet auf Papier schreiben. Die Skizzen werden direkt aufs Display übertragen. Die Technik stammt von Qualcomm und war bisher nur in einigen Prototypen auf Messen zu sehen. Laut HP ist für die optimale Übertragung eine optionale Hülle nötig, die Paper Folio genannte Außenhaut gibt es aber erst im Frühjahr.

Auch sonst kann sich die Hardware der Android-Geräte sehen lassen. In beiden steckt ein Qualcomm Snapdragon 800 mit 2,3 GHz und 2 GByte RAM. Das Pro Slate 8 hat ein 7,9-Zoll-Display (20 Zentimeter) mit 2048 × 1536 Pixel, was rund 325 dpi entspricht. Im Pro Slate 12 steckt ein Display im 4:3-Format mit 12,3 Zoll (31,2 Zentimeter) und 1600 × 1200 Pixeln. Es ist also deutlich unschärfer (163 dpi) als der kleine Bruder. Wahlweise 16 oder 32 GByte interner Speicher gibt es, ein MicroSDHC-Slot ist vorhanden. Kameras gibt es auf Front- und Rückseite, die rückwärtige Kamera macht Bilder mit 8 Megapixeln.

Neue HP-Tablets mit und ohne Stift (13 Bilder)

HP bringt das Pro Slate 8 mit Stifteingabe auf den Markt, wobei der Stylus durch Ultraschall geortet wird. Dadurch ist Schreiben sowohl auf dem Gerät als auch auf Papier möglich.
(Bild: HP)

Unterstützt werden 11ac-WLAN, Bluetooth 4.0 (LE) und NFC; LTE-Mobilfunk gibt es optional. Die Lautsprecher befinden sich jeweils an der Frontseite. Über einen Slimport-Adapter für den MicroUSB-Ausgang lassen sich Bild und Ton auch an andere Geräte übertragen. Nur 8 Millimeter dünn sind die beiden Tablets, bringen mit 350 und 850 Gramm trotzdem vergleichsweise viel auf die Waage. Im Slate 12 findet ein großer 37-Wh-Akku Platz, im kleinen Tablet reicht es noch für 21 Wh. Über Laufzeiten schweigt sich HP aus, laut früherer Aussagen von Qualcomm kann der Stift ein Tag Dauerschreiben ohne Aufladen überstehen.

Die zwei Tablets laufen mit Android 4.4. Ob und wann ein Update auf das aktuelle Android 5 erfolgt, sagt HP bisher nicht. Laut HP werden beide Modelle ab Januar für 380 Euro respektive 530 Euro erhältlich sein.

Mit Core M und abnehmbarer Tastatur kommt das Elite X2 1101 im Januar auf den Markt.

(Bild: HP)

Ebenfalls neu ist das HP Elite x2 1011 G1, ein 11,6-Zoll-Hybride mit Core-M-Prozessor von Intel. Das Gerät lässt sich wahlweise als Notebook oder Tablet verwenden. Die Hardware steckt hauptsächlich hinter dem Display und die beleuchtete Tastatur lässt sich abnehmen. Im Tastaturdock stecken noch ein Zusatzakku, USB-, DisplayPort-Anschluss, ein Fingerabdruckscanner und ein Smartcard-Leser.

Das Elite x2 kann recht individuell konfiguriert werden: Verschiedene Core-M-Modelle Prozessoren mit 800 und 1200 MHz Grundtakt (2 bis 2,9 GHz Turbotakt) stehen zur Auswahl, der Arbeitsspeicher ist bis zu 8 GByte groß und die SSD fasst maximal 512 GByte. Beim Bildschirm darf man zwischen mageren 1366 × 768 und Full-HD-Auflösung wählen. Optional gibt es auch hier einen Stifteingabe, aber mit klassischem Digitizer von Wacom. Als Betriebssystem steht Windows 8.1 in der normalen und der PRO-Version zur Auswahl.

Alleine wiegt das Tablet mindestens 870 Gramm, die Tastatur mit Akku bringt weitere 780 Gramm auf die Waage. Einen Zentimeter dick ist das Tablet solo, mit Tastatur sind es zwei. Mindestens 1000 Euro möchte HP für das Gerät haben.

Auch das nur 250 Euro teure HP Pro Tablet 408 G1 mit 8-Zoll-Display (20,3 Zentimeter) kann mit einem Wacom-Digitizer aufwarten. Den Stift muss man allerdings dazu kaufen. HP baut einen Atom Z3736F mit 1,33 GHz (2,16 GHz Turbotakt) ins 9 Millimeter dünne Gehäuse. Dem Quad-Core-Prozessor stehen 2 GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung, der interne Flash-Speicher ist bis zu 64 GByte groß und ein MicroSDXC-Slot vorhanden. Einen bei Tablets inzwischen ungewöhnlich MicroHDMI-Anschluss gibt es ebenfalls.

Die Windows-Geräte der Reihe ElitePad 1000 G2 sind vor allem für Business-Kunden gedacht. HP bringt zunächst zwei Versionen mit 10-Zoll-Display auf den Markt: Eine besonders robusten Variante für den Outdoor-Einsatz und in eine Variante für die Gesundheitspflege. Die Tablets sind dabei im Kern identisch, HP steckt sie lediglich in unterschiedliche Hüllen. Ein nachträglicher Umbau durch den Kunden ist aber wohl nicht vorgesehen.

Das in schwarz gehaltene HP ElitePad 1000 G2 Rugged Tablet ist nach IP65 gegen eindringen Staub und starkes Spritzwasser geschützt und soll auch Stürze überstehen. Serielle Schnittstelle und Ethernet-Port machen das Tablet flexibel im Firmenumfeld einsetzbar. Hauptsächlich in weiß kommt HP ElitePad 1000 G2 Healthcare Tablet, dass auch gegen Spritzwasser und Staub geschützt ist, erfüllt jedoch nur nach das schwächere IP54. Hier gibt es auf der Rückseite Befestigungsmöglichkeiten für Hand- und Schultertragegurte sowie eine Klemmhalterung für Stifte.

HP ElitePad 1000 G2 (8 Bilder)

HP hat mit dem ElitePad 1000 G2 Rugged Tablet ein staubdichtes und gegen Spritzwasser geschütztes Windows-Tablet vorgestellt. Auch gegen Stöße ist das Gerät gewappnet.
(Bild: HP)

Die weitere Hardwareausstattung ist nahezu gleich: Ein Intel Atom Z3795 (1,6 bis 2,4 GHz) mit vier Kernen, 4  GByte Arbeitsspeicher und eine 128 GByte Flash-Speicher stecken im Gehäuse. Das Display hat 1920 × 1200 Pixel und ist mit kratzfesten Glas geschützt. Optional gibt es Varianten mit UMTS- oder LTE-Datenfunk und GPS. Das WLAN-Modul unterstützt 802.11n und 5-GHz-Netze. Auf der Rückseite gibt es eine 8-Megapixel-Kamera mit Blitz, vorne eine 2-MP-Webcam.

NFC, Smartcard-Leser und ein Barcode-Scanner sind in beiden Geräte vorhanden. Den 30-Wh-Akku haben beide Geräten, in der Rugged-Version steckt noch ein zweiter, wechselbarer Akku in der Hülle. Mindestens 1,1 Kilogramm bringt das Healthcare-Tablet auf die Waage, die Rugged-Variante sogar 1,45 Kilogramm.

Das HP Pro Slate 10 EE ist vor allem zum Lernen für Schüler gedacht. Das schwere und dicke Tablet kommt mit Android oder Windows.

(Bild: HP)

An Schüler und Lehrer sollen sich die eng verwandten HP Pro Slate 10 EE G1 und HP Pro Tablet 10 EE G1 richten. Die Variante Pro Slate kommt noch mit dem alten Android 4.4, das Pro Tablet mit Windows[ ]8.1. Mit Hilfe einer spezielle Windows-Software kann der Klassenlehrer die Geräte sperren und fernsteuern. Zudem installiert HP weitere aufs Lernen im Klassenraum zugeschnittene Software auf den Tablets und bietet für Schulen dazu passende weitere Serviceleistungen und Lehrgänge an.

In den Geräten steckt ein Intel Atom 3735G mit vier Kernen und 1,33 GHz Basistakt (Turbo: 1,83 GHz), je nach Version 1 bis 2 GByte RAM sowie 16 oder 32 GByte internem Flash-Speicher. Auch eine Version mit UMTS-Mobilfunk wird es geben. Mit über 14 Millimetern und 850 Gramm Gewicht sind die Tablets deutliche dicker und schwerer als die meisten handelsüblichen Tablets. Die Android-Version soll es ab 290 Euro geben, das Windows-Modell ab 320 Euro. (asp)