IBM: Racetrack-Speicher statt MRAM oder Festplatte
Forscher von IBM haben die so genannte Racetrack-Technik weiter verbessert, die Daten mit sehr hoher Dichte und kurzen Zugriffszeiten in magnetischen Nanodrähten speichert.
Bei Racetrack-Speicher rasen die Trennwände zwischen magnetischen Domänen wie auf einer Rennbahn durch Nanodrähte aus magnetisierbarem Material. Die beweglichen Trennwände lassen sich dabei quasi als eine Art magnetisches Schieberegister zur Speicherung von Daten-Bits nutzen.
Mehrere Forscherteams arbeiten daran, Racetrack-Speicher reif zu machen für Serienprodukte. IBM ist diesem Ziel nach eigenen Angaben nun ein Stück näher gekommen: Dr. Stuart Parkin vom kalifornischen IBM-Forschungslabor Almaden, der früher an MRAM arbeitete, hat nun in Science dazu einen Artikel veröffentlicht. Seinem Team ist es gelungen, die Trennwände zwischen den magnetischen Domänen permanentmagnetischer Nanodrähte mit spinpolarisierten Strömen zu beeinflussen (Spin Torque Transfer, STT). Die Nanodrähte sollen sich zudem mit Silizium-Halbleiterbauelementen koppeln lassen, etwa flach aufliegend, aber auch vertikal orientiert. Dieses 3D-Racetrack-Memory verspricht, extrem hohe Speicherdichten zu erreichen. Dabei könnte auch das Lesen und Schreiben der Daten sehr schnell erfolgen, weil zu jedem Nanodraht eine eigene Schreib-/Leseeinheit gehört.
Außer in einer ausführlichen englischsprachigen Pressemeldung erklärt IBM die neue Technik auch in einem YouTube-Video. Leider erwähnt IBM darin die im vergangenen Jahr angekündigte MRAM-Kooperation mit TDK nicht. Der japanische Konzern stellt auch Magnetmaterialien her. Ob TDK aber auch in Bezug auf Racetrack-Speicher mit IBM kooperiert, ist unklar. (ciw)