IDF: Nehalem mit Turbo-Modus

Integrierte Speichercontroller, Hyperthreading, I/O-Virtualisierung und Turbo-Modus sollen die nächste Intel-Prozessorgeneration beschleunigen.

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Von
  • Andreas Stiller

In seiner Keynote zum Entwicklerforum gab Intels Chef der Digital Enterprise Group, Pat Gelsinger, neben den Zeitplänen und ersten Details auch ein paar Benchmark-Ergebnisse kommender Prozessoren bekannt. Und er ließ sich auch etwas über ein bisher noch nicht veröffentlichtes Features der nächsten Core-Prozessor-Generation (Codename Nehalem) aus, ein Feature, das früher einmal unter Burn-in-Modus oder Foxton (beim Itanium) bekannt war. Unter dem Namen "Turbo Mode" unterstützt Intel nun auch bei den Nehalem-Prozessoren eine in Maßen vorgenommene Übertaktung. Die zahlreichen thermischen Sicherungen des Prozessors sorgen dafür, dass er bei Überhitzung automatisch heruntertaktet und keinen Schaden nimmt. Maximal eine Taktklasse höher, also auf die Ebene des nächstschnelleren Prozessors, soll die Übertaktung den Prozessor hieven können.

IDF: Nehalem mit Turbo-Modus (3 Bilder)

Intel verrät erste Details zu Nehalem-CPUs

Dreimal höhre Performance beim Speicherbenchmark Stream

Bei den Benchmark-Ergebnissen ging Gelsinger zunächst auf den im nächsten Monat erwarteten 6-Kern-Prozessor Dunnington (Xeon 7400-Linie) ein, der noch auf dem Penryn-Kern mit FSB und externem Speichercontroller basiert. Zusätzlich besitzt Dunnington aber noch einen gemeinsamen L3-Cache von 24 MByte. In dem 8-Prozessor-System von IBM x3950 M2 mit insgesamt 48 Kernen (Xeon 7460) überschritt er erstmals die Millionenmarke beim Transaction-Benchmark TPC-C für x86-Systeme. Genau erzielte er 1,200632 Millionen tpmC. Der kleinere Kollege im Dell-System PowerEdge R900 mit vier Prozessoren und 24 Kernen in der Intel-Caneland-Plattform kam auf 634.825 tpmC. Auch bei den anderen Standard-Benchmarks für 4-Sockel-Systeme setzten Dunnington-Rechner mit 2,6 GHz neue Maßstäbe, etwa mit 277 SPECint_rate2006 oder 531.669 bops beim SPECjbb2005 sowie 671,4 tpsE des TPC-E-Benchmarks.

Die Core getaufte Nehalem-Familie wird zunächst mit dem i7-Prozessor als Highend-Desktop-Prozessor (Bloomfield) und DP-Server-Prozessor (Nehalem EP, Gainsfield) debütieren. Für den größeren Desktop-Markt sind für Mitte nächsten Jahres Havendale und Lynnfield gedacht, wobei Havendale neben der CPU auch einen Grafikchip im Gehäuse aufweisen soll. Parallel dazu kommen die mobilen Versionen Auburndale (mit Grafik) und Clarksfield. Für die größeren MP-Server ist dann der Nehalem-EX (Beckton) mit acht Kernen vorgesehen.

Dank des integrierten Speichercontrollers und drei DDR3-Kanälen ist die Speicherperformance beim i7 etwa dreimal höher als beim Vorgänger mit Penryn-Kern. Eines der neuen Features, die Nehalem vom Pentium 4 geerbt hat, ist das Hyper-Threading. Das wurde aber erheblich effizienter als beim Pentium 4 implementiert, sodass die meisten Multithreading-Anwendungen auch wirklich davon profitieren sollen, und zwar zwischen 7 Prozent (SPECint-rate2006) und 34 Prozent (3D PCMark Vantage CPU). Neu ist ferner die IO-Virtualisierung VT-D. Vmware demonstrierte live auf der Bühne anhand des in einer VM laufenden SPECjbb2005-Benchmarks, dass VT-D diesen Benchmark um 80 Prozent beschleunigen kann.

Zum IDF Fall 2008 siehe auch:

(as)