IEEE 802.3bz als Standard für 2,5- und 5-GBit-LAN ratifiziert
Das Übertragungsprotokoll erlaubt höheren Datendurchsatz ohne Neuverkabelung. Im Oktober soll die Schnittstelle präsentiert werden. Ganz ohne neue Hardware funktionieren die neuen Übertragungsgeschwindigkeiten aber nicht.
Das Industriekonsortium NBASE-T Alliance hat Ende September das Protokoll für Übertragungsraten von 2,5 sowie 5 GBit pro Sekunde (GBit/s) als IEEE 802.3bz festgeschrieben. Es ermöglicht höhere Datenübertragungsraten über Cat5e- und Cat6-Kabel. Diese Kupferkabel werden seit über 10 Jahren standardmäßig verlegt.
Die in Server-Infrastrukturen bereits üblichen Übertragungsraten von 10 GBit/s und mehr erfordern modernere Kabel schon bei moderaten Übertragungsstrecken. Außerdem ist PoE bei dieser Verbindungsrate derzeit nicht möglich. Der Energieverbrauch der größeren Datenrate ist zudem so hoch, dass 10-GBit/s-Schnittstellen derzeit keine Anwendung in Laptops finden.
Der Übergangsstandard IEEE 802.3bz soll bis zu fünffache Geschwindigkeit des verbreiteten Gigabit-Ethernet erlauben. Notwendig sind dafür entsprechend ausgerüstete Ethernet-Schnittstellen, etwa PCI-Express-Karten.
Am 10. Oktober 2016 will das Konsortium bei einem "plugfest" genannten Event die herstellerübergreifende Funktionsfähigkeit an der Universität in New Hampshire demonstrieren.
Die c't hat in Heft 18/2016 eine erste, auf 5 GBit/s ausgelegte Ethernet-Karte getestet.
UPDATE: Einheiten und Schnittstellenbezeichungungen korrigiert. (imj)