Insolvenz: IDS Scheer Consulting streicht 100 Jobs

Das Saarbrücker Beratungsunternehmen ist insolvent und soll in einem Schutzschirm-Verfahren saniert werden. Dabei fällt ein Viertel der Arbeitsplätze weg. August-Wilhelm Scheer hatte die Firma erst kürzlich von der Software AG zurückgekauft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 66 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Das zur Scheer Group gehörende Saarbrücker Beratungsunternehmen IDS Scheer Consulting soll in einem Schutzschirm-Verfahren nach der Insolvenzordnung saniert werden. Dabei werden 100 von 400 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz verlieren, berichtet unter anderem die Saarbrücker Zeitung. Gründer August-Wilhelm Scheer sprach demnach von einer "katastrophalen Lage des Unternehmens", das er im Sommer von der Software AG zurückgekauft hatte.

August-Wilhelm Scheer gründete 1984 die IDS Scheer und war lange Jahre Bitkom-Präsident.

(Bild: c't)

Nach der Übernahme sei schnell klar geworden, "dass sofort gehandelt werden muss", sagte Scheer der Zeitung. Das Unternehmen habe jeden Monat eine Million Euro Verlust gemacht und kaum neue Aufträge eingeworben. "Hochbezahlte Leute saßen bei vollen Bezügen zu Hause." Scheer betont, dass die Probleme ausschließlich die IDS Scheer Consulting GmbH beträfen und die anderen Unternehmen der Scheer Group profitabel seien. Die Sanierung soll bis Ende Februar 2015 abgeschlossen werden.

Der damalige Hochschullehrer Scheer hatte die IDS Scheer 1984 als Spin-off des "Instituts für Wirtschaftsinformatik" der Universität des Saarlandes gegründet. Die Firma beriet Unternehmen bei Prozessmanagement sowie SAP-Einsatz und entwickelte dazu das eigene Softwareframework ARIS. 2009 hatte die Software AG das Unternehmen übernommen, sich dann aber schrittweise aus dem Beratungsgeschäft zurückgezogen. Scheer übernahm den Beratungsteil seiner alten Firma wieder, das ARIS-Geschäft verblieb bei der Software AG. (vbr)