Instapaper wieder für EU-Nutzer erreichbar

Weil Instapaper die DSGVO verschlafen hatte, war der Dienst lange Zeit für EU-Nutzer nicht erreichbar. Jetzt ist er wieder zurück – inklusive Premium-Angebot.

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Nach DSGVO-Debakel: Instapaper wieder für EU-Nutzer erreichbar

Instapaper is back in the EU.

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Als am 25. Mai die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nach zweijähriger Übergangszeit wirksam wurde, überraschte das so manchen Web-Dienst. Darunter der Später-lesen-Service Instapaper: Um den Anforderungen der DSGVO zu genügen, brauchte der Dienst etwas mehr Zeit und sperrte deshalb europäische Nutzer kurzerhand aus.

Nach mehr als zwei Monaten verkündet Instapaper nun in seinem Blog: "Wir sind glücklich, in der EU zurück zu sein. Wir entschuldigen uns für die lange Ausfallzeit". Als Wiedergutmachung bekommen alle EU-Nutzer, die von dem Ausfall betroffen waren, sechs Monate lang "Instapaper Premium" geschenkt. "Bin auch sehr glücklich, dass wir endlich wieder in der Europäischen Union erreichbar sind", schreibt Instapaper-Entwickler Brian Donohue auf Twitter. "Es waren lange und deprimierende Monate."

Instapaper hat seine Datenschutzerklärung angepasst und um die Rechte, die die DSGVO den Nutzern einräumt, ergänzt. Die Nutzer haben etwa das Recht, jederzeit ihre persönlichen Daten anzufordern. Um Transparenz zu schaffen, veröffentlichte der Dienst die Erklärung außerdem auf GitHub, inklusive Versions-Historie. So sind alle Änderungen öffentlich nachvollziehbar.

Nach der Trennung von Pinterest ist Instapaper seit Juli wieder eine eigenständige Firma. Um deren Zukunft zu sichern, muss Instapaper nun Geld verdienen. Für Einnahmen soll das kostenpflichtige Angebot "Instapaper Premium" sorgen: Es kostet knapp 3 US-Dollar im Monat oder 30 US-Dollar im Jahr. Die Nutzer erhalten dafür unter anderem eine Volltextsuche, eine werbefreie Webseite und ein Send-to-Kindle-Bookmarklet. Außerdem können zahlende Nutzer so viele Notizen anlegen, wie sie wollen. "Unser Ziel ist es, ein langfristiges, nachhaltiges Produkt und Geschäft ohne Risikokapital aufzubauen", erklärt Instapaper. "Wir brauchen Ihre Hilfe, um dieses Ziel zu erreichen." (dbe)