Jenoptik will Militärtechnik-Geschäft verkaufen
Jenoptik will den Unternehmensteil Vincorion verkaufen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Einnahmen sollen ins Auslandsgeschäft gesteckt werden.
Der Thüringer Technologie-Konzern Jenoptik will sich von seinem Militärtechnik-Geschäft und damit etwa einem Fünftel des Konzernumsatzes trennen. Der Verkaufsprozess werde mit Zustimmung des Aufsichtsrates gestartet, teilte der Vorstand des TecDax-Unternehmens am Montag in Jena mit. Geplant sei ein Komplettverkauf, der Vorstand sprach von sämtlichen Geschäftsanteilen des Bereichs Vincorion. In ihm waren im vergangenen Jahr die Fertigung von Wehrtechnik – dazu gehören Komponenten für Schützenpanzer und Kampfjets – sowie der mechatronische Bereich von Jenoptik zusammengefasst worden.
Konzentration aufs Kerngeschäft
Der Vorstand hatte bereits seit einiger Zeit signalisiert, dass eine Trennung von der Wehrtechnik nicht ausgeschlossen sei. Das Umsatzvolumen von Vincorion mit Produkten auch für die Luftfahrt- und Bahnindustrie lag im vergangenen Jahr nach Jenoptik-Angaben bei 166 Millionen Euro. Der Konzernumsatz betrug rund 835 Millionen Euro. Von den rund 4000 Jenoptik-Beschäftigten arbeiten etwa 790 in dem zum Verkauf stehenden Bereich.
Zur Begründung hieß es, Jenoptik wolle sich auf sein Kerngeschäft mit Lasern, Messtechnik und optischen Systemen konzentrieren. Einnahmen aus der Trennung von Vincorion sollen in das Auslandsgeschäft vor allem in Amerika und Asien gesteckt werden.
Außerdem teilte Jenoptik mit, der Vertrag mit Vorstandschef Stefan Traeger sei um fünf Jahre verlängert worden. Jenoptik ist einer der wenigen eigenständigen Konzerne aus den Neuen Bundesländern, der in einem der wichtigen Indizes der Frankfurter Börse gelistet ist. (mho)