Kabel BW muss ORF-Programme aus dem digitalen Netz nehmen

Der Österreichische Rundfunk nimmt Anstoß daran, dass Kabel-BW-Kunden die Programme ORF 1 und ORF 2 auch dort sehen können, wo sie nicht über die Hausantenne empfangbar sind. Man müsse Lizenzrechte verteidigen, hieß es.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 350 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Der baden-württembergische Kabelnetzbetreiber Kabel BW darf die beiden Programme ORF 1 und ORF 2 in seinem digitalen Netz vorerst nicht mehr verbreiten. "Auf juristischen Druck des ORF" müssten sie in den nächsten Tagen abgeschaltet werden, teilte Kabel BW am Donnerstag in Heidelberg mit: "Wir bedauern außerordentlich, dass der ORF derartige kundenunfreundliche Maßnahmen gegen seine Zuschauer in Baden-Württemberg ergreift", kritisierte der Leiter des Programm-Managements, Hagen Bossert.

Ein Sprecher des Österreichischen Rundfunks (ORF) verteidigte den Schritt: "Wir können keine Sendungen in Deutschland anbieten, für die der ORF keine deutschen Rechte hat. Wir müssen unsere Lizenzrechte verteidigen." Der Sprecher kündigte ein klärendes Gespräch zwischen ORF und Kabel BW an: "Wir wollen das gütlich vom Tisch haben."

Kabel BW speist die ORF-Programme nach eigenen Angaben dort analog und digital ins Kabelnetz ein, wo sie auch über Hausantenne zu empfangen sind. Weil im digitalen Netz jedoch keine Regionalisierung der Sender möglich sei, sei der ORF "im ganzen modernisierten Gebiet über die Datenautobahn digital zu empfangen". Der ORF-Sprecher betonte dagegen, eine solche Regionalisierung sei "technisch ganz leicht möglich": "Man kann es nach Postleitzahlen adressieren, an welche Kunden das Signal gehen soll." (dpa) / (pmz)