Kfz-Gewerbe freut sich über Wiederöffnung von Autohändlern – und will mehr

Die Wiedereröffnung der Autohäuser reicht dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe nicht. Eine Kaufprämie müsse her.

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Kfz-Gewerbe freut sich über Wiederöffnung von Autohändlern – und will mehr

Ein Bild aus Vorcoronazeiten: Zusammenrücken im Autohaus.

(Bild: kfzgewerbe.de)

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"Das ist ein wichtiges Signal an die Autohäuser, die nun endlich wieder in das stationäre Geschäft mit den Endkunden einsteigen können." So kommentierte Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), den Beschluss der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder vom Mittwoch zu den Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Er sieht unter anderem vor, dass Kfz-Händler unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche wieder öffnen dürfen.

"So lässt sich zumindest noch ein Teil des weitgehend verloren gegangenen und besonders wichtigen Frühjahrsgeschäfts retten", sagte Karpinski laut Mitteilung weiter. Es gehe aber vor allem darum, die immer bedrohlicher werdende Situation im Autohandel zu entschärfen und das Insolvenzrisiko von zahlreichen kleinen und mittelständischen Betrieben zu minimieren.

Für ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn wären daher jetzt zusätzliche Kaufprämien für Elektro- und Hybridautos und für Verbrenner mit der neuesten Schadstoffnorm "extrem wichtig". Der Verkauf von Elektroautos sei bis Mitte März gut angelaufen, jetzt dürfte die Kauflust aber geringer ausfallen, sagte er laut dpa. Viele potenzielle Kunden seien von Kurzarbeit betroffen oder sorgten sich um ihren Arbeitsplatz.

Auch müssten die Zulassungsstellen schnell wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen. "Was nützt mir ein neues Auto, wenn ich es nicht zulassen kann?", sagte Peckruhn. Hier fehle es noch an klaren Signalen. Während die Autohersteller ihre Produktion erst wieder hochfahren müssten, sei der Handel bereits auf das Frühjahrsgeschäft vorbereitet und gegenwärtig "sehr gut sortiert".

Vor kurzem hat Volkswagen Kaufprämien für sauberere Neuwagen ins Spiel gebracht – "je weniger Schadstoffe, desto höher der Zuschuss". BMW-Chef Oliver Zipse hält die von CSU-Chef Markus Söder angeregte "Innovationsprämie" für vielversprechend. Mit ihr könne die Wirtschaft angekurbelt und gleichzeitig der Umstieg der Kunden auf klimaschonende Technik beschleunigt werden. (anw)