Klimawandel: Steigende Temperaturen sorgen für Armut und Gewalt
Ein Politik-Professor hat analysiert, wie sich globale Erwärmung konkret auf das Leben der Menschheit auswirken könnte. Die Ergebnisse lassen nichts Gutes erwarten.
- Sascha Mattke
Solomon Hsiang, Politik-Professor an der University of California in Berkeley, hat mit einer Analyse von Wirtschafts- und Klimadaten versucht, die Auswirkungen von steigenden Temperaturen auf die weltweite Wirtschaft und Gesellschaft zu prognostizieren. Demnach dürften die Menschen stärker mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, und das Wirtschaftswachstum bis Ende des Jahrhunderts würde deutlich niedriger ausfallen als ohne Klimawandel. Das berichtet Technology Review online in „Heißer, ärmer und gewalttätiger“.
Seine Studie stellte Hsiang auf der Konferenz EMTech MIT 2016 vor. Eines der Ergebnisse ist nach seinen Worten, dass „Temperaturen enormen Einfluss“ auf viele verschiedene Aspekte des Lebens haben. Extreme Hitze, so stellte er fest, hat klar negative Auswirkungen auf Kennzahlen von der Produktivität in der Industrie über Kindersterblichkeit bis hin zu Gewalttätigkeit von Einzelpersonen und Gruppen. „Wir werden uns anpassen müssen“, sagte Hsiang, aber Anpassung sei „schwierig, weil sie teuer ist“.
Insgesamt bleibt Hsiang nach eigener Aussage aber optimistisch. Die jüngsten Steigerungen der Rechenleistung von Computern und die Verfügbarkeit von riesigen Mengen an Daten bedeute, dass es zum ersten Mal möglich sei, die konkreten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen zu berechnen, die durch den zunehmenden Klimawandel vor uns liegen. Diese Informationen, so Hsiang, könnten uns in die Lage versetzen, die Schäden zu minimieren und „zu entscheiden, in welcher Art von Welt wir künftig leben wollen“.
Mehr dazu bei Technology Review online:
(sma)