Kollisionsgefahr: Probleme mit Drohnen am Flughafen Heathrow
Eine steigende Anzahl von Beinahe-Unfällen sorgen für Aufsehen am Londoner Flughafen Heathrow.
Laut eines Berichtes vom UK Airprox Board kam es im vergangenen Jahr zu 70 Beinahe-Unfällen ("near misses") zwischen Drohnen und Flugzeugen in Heathrow. Der Londoner Flughafen gilt als einer der größten Flughäfen der Welt. 2016 wurden dort über 75 Millionen Passagiere abgefertigt. Nicht nur für Fluggäste, sondern auch für Drohnenpiloten scheint Heathrow eine gesteigerte Anziehungskraft zu haben: 2015 war die Zahl der Drohnen-Zwischenfälle mit 29 noch deutlich niedriger. Einer der Gründe wird die zunehmende Verbreitung von Drohnen sein. In den USA rechnet man beispielsweise mit einer Verdrei- bis Vervierfachung bei Hobby-Drohnen und einer Verzehnfachung bei kommerziellen Geräten bis 2021.
Von den 70 Beinahe-Unfällen 2016 in Heathrow fielen laut UK Airprox Board mehrere in "Kategorie A", in der die gefährlichsten Zwischenfälle vermerkt sind. Zum Beispiel bemerkten die Piloten eines Airbus A320 während des Landemanövers in einer Flughöhe von zirka 3.000 Metern ein unbemanntes Luftfahrzeug. Das liegt deutlich über der in Großbritannien erlaubten Flughöhe für Drohnen. Bei einem zweiten Zwischenfall der "Kategorie A" bemerkte ein Pilot beim Abflug von Heathrow eine Drohne in der Flughöhe von rund 900 Metern etwa 45 Meter entfernt von seinem Flugzeug.
In Deutschland finden sich Auflagen fĂĽr die Nutzung von Drohnen unter anderem auf der Website der DFS (Deutsche Flugsicherung), es gilt beispielsweise ein "Mindestabstand zur Flugplatzbegrenzung von 1,5 Kilometern". (sea)