Kommentar zur WWDC: Apple hört wieder zu

Nach langer Wartezeit gibt es neue Hardware für Apple-Fans. Doch spannender als die Upgrades selbst ist der Blick auf die Motivation des Konzerns, die dahinter stecken könnte.

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iMac Pro Vorstellung

Mit dem iMac Pro wird Apple nach langer Zeit wieder eine Workstation im Angebot haben, die diese Bezeichnung verdient.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

Kann es sein, dass auf der WWDC etwas demonstriert wurde, das keiner so richtig mitbekommen hat? Nein, nicht die Hardware per se – die war zwar nötig, aber insgesamt ziemlich genau so erwartet worden und wenig spektakulär. Viel spannender: Apple hört wieder auf seine Mac-Kunden!

Ein Kommentar von Benjamin Kraft

Benjamin Kraft schreibt im Hardware-Ressort der c't über PC-Komponenten, Peripherie und Macs. Daheim spielt er am Windows-Rechner, unterwegs hat er sein MacBook Pro dabei.

Nachdem man offenbar vier Jahre lang versucht hat, Kritik am nicht aufrüstbaren Mac Pro in Röhrenform auszusitzen, kommen nun endlich neue Macs, die dessen Probleme aus der Welt schaffen. Sozusagen als Brücke dient dabei der für Jahresende angekündigte iMac Pro mit moderner Hardware: Bis zu 18 CPU-Kerne und 36 Threads, maximal 128 GByte ECC-RAM, schnelle SSDs und eine brandneue Grafikkarte der noch nicht einmal enthüllten Vega-Generation von AMD liefern endlich die Rechenleistung, die einer Workstation würdig ist. Das allein dürfte schon viele Mac-Profis positiv stimmen. Noch wichtiger ist, dass Apple gewillt ist, so ein Produkt überhaupt zu entwickeln

Nächstes Jahr soll dann ein echter Mac Pro folgen, der dann wohl noch mehr CPU-Power aufbietet und auch wieder nach Herzenslust mit Erweiterungskarten bestückt werden darf. Damit, dass das Gehäuse dann sicherlich nicht mehr so außergewöhnlich ausfallen wird, werden die allermeisten wohl sehr gut leben können.

Aber auch die breite Nutzerschaft scheint bei Apple wieder Gehör zu finden. Beispiel: Apples Aussage, das Touch-Bar-lose MacBook Pro 13“ werde viele potenzielle MacBook-Air-Käufer anlocken, sorgte bei der Zielgruppe ob des Preises für Kopfschütteln. Das neu vorgestellte Einstiegsmodell des MacBook Pro 13“ rückt zumindest näher an die Schmerzgrenze der anvisierten Käuferschaft. Die auf 128 GByte geschrumpfte SSD dürfte diese Klientel weniger stören.

iMac Pro (4 Bilder)

"Der stärkste Mac aller Zeiten."

Selbst die kleinen, vorhersehbaren CPU-Updates – wir klammern MacBook Air und Mac mini hier mal aus – senden ein wichtiges Signal: Wir frischen unsere Produktlinien regelmäßig auf. Das gilt umso mehr für die iMacs, die dem restlichen Markt zum Teil zwei Prozessorgenerationen hinterherhingen. Von deren Grafikchips ganz zu schweigen, die zwar noch immer nicht aus dem High-End stammen, aber durchaus einen Leistungssprung machen.

Ob dies nur ein „Ausrutscher“ war oder einen neuen Trend begründet, muss sich natürlich erst noch zeigen. Wenn Apple wirklich hinhört, sehen wir hoffentlich bald einen neuen Mac mini. Schauen wir also mal, was die nächsten Monate so bringen.

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(bkr)