Kreml: Auf Hackerangriffe aus den USA vorbereitet

Nach Meldungen über angebliche Hackerangriffe aus den USA reagiert die russische Regierung gelassen, fordert das Weiße Haus aber dazu auf, die vermeintlichen Androhungen zu dementieren.

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Kreml: Auf Hackerangriffe aus den USA vorbereitet
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  • dpa

Die russische Regierung hat gelassen auf Meldungen in US-Medien über vermeintliche Hacker-Attacken reagiert – verlangt aber Aufklärung über die Vorfälle. Der Fernsehsender NBC hatte am Freitag berichtet, das US-Militär könne jederzeit Cyberangriffe beginnen, falls Moskau versuchen sollte, die Präsidentenwahl am kommenden Dienstag zu stören. Die amerikanischen Hacker hätten sich in Russland in Stromversorgung, Telekommunikation und die Führungsstruktur des Kremls eingeschlichen. In dem Bericht zitierte der Sender aber nur Experten und keine Mitglieder der US-Führung.

Sieht mögliche Cyber-Attacken gelassen: Kreml-Sprecher Dimitri Peskow

(Bild: Kreml)

Der staatlichen Russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge hat sich Kreml-Sprecher Dimitri Peskow am Vormittag in Moskau dazu geäußert: Natürlich verfügten die USA über die Ressourcen, um Cyber-Attacken auf Russland durchzuführen. Die Gefahr sei da, solle aber auch nicht überschätzt werden. Es würden derzeit alle erforderlichen Maßnahmen zur Abwehr getroffen.

Das russische Außenministerium verlangte laut Nachrichtenagentur dpa ein Dementi der US-Behörden bis hinauf zum Weißen Haus. "Falls eine offizielle Reaktion der US-Führung ausbleibt, bedeutet das, dass es in den USA staatlichen Cyberterrorismus gibt", sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.

Die USA werfen der Russischen Föderation vor, an den Veröffentlichungen von E-Mails aus dem Umfeld von Präsidentschaftkandiatin Hillary Clinton beteiligt zu sein. Beweise hätten die USA dafür aber bislang nicht geliefert und derartiges diene auch nicht russischen Interessen, schreibt Ria Nowosti dazu. (tig)