Kritische Infrastruktur: Hacker könnten europaweiten Stromausfall auslösen
Cyberangriffe auf deutsche Stromversorger könnten verheerende Folgen haben, warnen Experten in einer vertraulichen Studie. Das berichtet der Spiegel.
Hacker können mit Angriffen auf einzelne Energieversorger in Deutschland schlimmstenfalls einen europaweiten Stromausfall auslösen. Davor warnt das Cyber-Abwehrzentrum in einer Lageeinschätzung, berichtet der Spiegel, dem das Dokument vorliegt. Besorgt sind die Experten demnach, weil inzwischen auch kritische Infrastrukturen im Fokus von Aktivitäten stehen, bei denen diese ausgespäht werden sollen. Dabei könnten auch Angriffe vorbereitet werden. Die könnten einen Domino-Effekt auslösen, der europaweit zum Blackout führt.
Bessere Schutzmaßnahmen gefordert
Wie das Nachrichtenmagazin erläutert, sind die Energieversorger in Europa so stark vernetzt, dass es die Netzstabilität gefährden würde, wenn mehrere Kraftwerke lediglich zeitweise lahmgelegt werden. Andere Kraftwerke würden dann automatisch abgeschaltet, ein weiträumiger Stromausfall wäre die Folge. Derzeit gebe es aber keine konkreten Hinweise auf einen bevorstehenden Angriff. Trotzdem müssten die Schutzmaßnahmen verbessert werden.
In dem Dokumente, das von Experten des BKA, des BND, des Verfassungsschutzes und des BSI erstellt worden sei, werden demnach zwei Hackerangriffe auf Energieversorger in der Ukraine analysiert. Hunderttausende Menschen waren in der Folge stundenlang ohne Strom. Beunruhigend sei vor allem die Qualität der eingesetzten Software, die Stuxnet nicht nachstehe. Diese Malware war mutmaßlich von den USA und Israel entwickelt worden, um das gut geschützte iranische Atom-Programm zu sabotieren. (mho)