LinuxTag: "Wardriving ist kein Verbrechen"

Wardriver dokumentieren und kartographieren offene WLANs, um auf die mit ungeschĂĽtzten drahtlosen Netzen einhergehenden Gefahren aufmerksam zu machen.

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Von
  • Oliver Lau

Wer sich davon überzeugen will, dass Wardriver keine bösen Buben sind, die mit dem Notebook auf dem Beifahrersitz, der WLAN-Antenne auf dem Dach und angestöpseltem GPS-Empfänger durch die Städte fahren, um sich in offene Access Points einzuhacken, der sollte sich auf den Stand Y2 des LinuxTags begeben. Dort campieren Mitglieder des Wardriving-Forum, um ihrem aufklärerischen Anliegen die nötige Präsenz zu verschaffen. Große und kleine Antennen sind dort zu bewundern, man kann sich mit Gleichgesinnten austauschen oder sich ins Wardriving einführen lassen. Ergänzend dazu finden Vorträge etwa über die rechtlichen Belange des Wardriving statt.

Getrieben von der Freude am Basteln und einer gehörigen Portion Jägerinstinkt, nutzen die Wardriver den LinuxTag, um auf die Gefahren offener Netzwerke hinweisen. Es gehe ihnen nicht darum, unerlaubt in ungeschützte WLANs einzudringen, um sie zu missbrauchen. Das Kartographieren stehe im Vordergrund. "Immer wenn die Provider neue DSL-WLAN-Boxen anbieten, sieht man auf unseren Karten schön, wie die Anzahl offener Access Points dramatisch ansteigt", sagt Wardriving-Sprecher Henrik Heigl. Erst nach Beiträgen im Fernsehen über mit ungeschützten WLANs einhergehende Probleme sei zu beobachten, wie die Anzahl nach und nach um 20 bis 30 Prozent sinkt. Die Hersteller liefern ihre Access Points typischerweise ohne aktivierte WEP- oder WPA-Verschlüsselung aus. (ola)