Manjaro 17: Arch Linux mit grafischem Komfort
Das Manjaro-Projekt hat Manjaro 17.0 alias "Gellivara" freigegeben. Offizielle Varianten der Arch-basierten Linux-Distribution liefern einen vorkonfigurierten Xfce-, Plasma- oder Gnome-Desktop. Grafische Tools erleichtern Installation und Administration.
Die neueste Ausgabe 17.0 der Linux-Distribution Manjaro trägt den Spitznamen "Gellivara". Zwar basiert die Linux-Distribution auf Arch Linux, sie nutzt aber eigene Paketquellen. Die mitgelieferte Software ist trotzdem sehr aktuell. Ein weiterer Unterschied zu Arch: Zur Installation stellt das Projekt ISO-Images mit einem Live-System bereit, das verschiedene grafische Oberflächen und auch einen grafischen Installer bereitstellt.
"Flaggschiff" des Projekts ist weiterhin die Xfce-Variante der Distribution mit Xfce 4.12. Weitere offizielle Ausgaben bietet das Manjaro-Projekt mit KDE Plasma und diesmal auch mit Gnome an. Alle Varianten hat das Team mit einem eigenen, dunklen Theme für den jeweiligen Desktop ausgestattet. Community-Editions stellen darüberhinaus Images mit vorkonfiguriertem Cinnamon, i3 und Lxqt bereit.
Manjaro 17 (7 Bilder)
Manjaro 17 Xfce
Zur grafischen Software-Verwaltung dient Pamac 4.3, der auch auf die PKGBUILDs des Arch User Repository (AUR) zugreifen kann. Die mitgelieferten Manjaro-Tools wurden ebenfalls verbessert, darunter das Tool Manjaro-Hardware-Detection. Der Xorg-Stack kommt in Version 1.19 zum Einsatz. Manjaro bietet sehr aktuelle Software in seinen Paketquellen an, ist damit aber nicht ganz so up-to-date wie seine Grundlage Arch Linux. Die verschiedenen Ausgaben der Distribution bringen eine unterschiedliche Vorauswahl an Software mit, die dem Desktop angepasst ist.
Manjaro-eigene Tools
"Manjaro Hello" begrüßt die Anwender mit Links zur Dokumentation, zum Projekt und in User-Foren und -Chat. Ein mitgelieferter, englischsprachiger "Manjaro User Guide" hilft bei den ersten Schritten und der Installation. Die übernimmt bei Manjaro 17.0 der grafische Installer Calamares 3.1.0. Der Manjaro-Einstellungsmanager ergänzt die Einstellungsdialoge des jeweiligen Desktops um zusätzliche Optionen und hilft beim Einrichten proprietärer Grafiktreiber.
Standard-Kernel in Manjaro 17.0 ist Linux 4.9, der Manjaro Einstellungsmanager bietet allerdings mit seiner grafischen Oberfläche eine einfache Möglichkeit, aus den verfügbaren Kernels einen passenden auszuwählen. Zum Zeitpunkt des Releases stehen neun Kernelserien bereit, die von der soliden 3.10er-Reihe bis zum neuesten Kernel 4.10 reichen. Zusätzlich gibt es in den Paketquellen zwei Echtzeit-Kernel.
Manjaro-Varianten
Die KDE-Edition von Manjaro 17.0 setzt auf den Plasma-Desktop in Version 5.9 in Kombination mit den KDE Applications 16.12.3 und den KDE Frameworks 5.31.0. Die Gnome-Edition mit Gnome 3.22 – jetzt die dritte offizielle Variante der Distribution – installiert als Erweiterungen das klassische Menü Gnomenu, Openweather, die TaskBar zur Vorschau aktiver Programme sowie das Gnome-Dock DashtoDock.
Die verschiedenen Ausgaben von Manjaro 17.0 stehen auf der Projekt-Website für 32- und 64-Bit-x86-Systeme zum Download bereit. (lmd)