Messenger Telegram kann jetzt VoIP-Telefonate - mit Emoji-VerschlĂĽsselung
Telegram unterstĂĽtzt jetzt VoIP-Anrufe. Das Update wird gerade in Westeuropa eingefĂĽhrt, weitere Regionen sollen folgen. FĂĽr die VerschlĂĽsselung haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen.
Im Funktionsumfang des Messengers Telegram klaffte bisher ein groĂźes Loch: Im Gegensatz zum groĂźen Mitstreiter WhatsApp unterstĂĽtzte der Messenger mit dem Papierflieger noch keine VoIP-Telefonate. Seit dem gestrigen Donnerstag verteilt Telegram ein 6Â MByte groĂźes Update auf Version 3.18, das das heiĂźersehnte Feature endlich freischaltet. Es wird fĂĽr Android und iOS angeboten.
Westeuropa wird dabei als erstes versorgt. Andere Regionen folgen bald, schreibt Telegram in einem Blog-Eintrag. Den Voice-Call kann man in Android starten, indem man im Chat-Fenster rechts oben auf die drei Punkte drückt und "Anrufen" wählt.
Emojis und KI
Die VoIP-Telefonate sollen mit einer ähnlichen Ende-zu-Ende-Technik verschlüsselt werden, wie sie auch bei den sicheren Telegram-Chats zum Einsatz kommt. Die Nutzer können über einen gemeinsamen Code sicherstellen, dass ihr Gespräch auch wirklich nicht abgehört wird: Rechts oben werden während des Telefonats vier Emojis angezeigt. Sehen beide Gesprächspartner dieselben Bildchen in der richtigen Reihenfolge, ist der Anruf sicher, so die Idee.
Die Telegram-Anrufe bevorzugen Peer-to-Peer-Verbindungen. Wenn eine solche Verbindung nicht aufgebaut werden kann, kommt ein Telegram-Server zum Einsatz. Im Hintergrund soll eine Künstliche Intelligenz für maximale Gesprächsqualität sorgen. Die App analysiert dafür Daten wie Ping, Packet-Loss und Netzwerk-Geschwindigkeit. Nach einem VoIP-Gespräch wird der Nutzer außerdem darum gebeten, die Audioqualität mit bis zu 5 Sternen zu bewerten. Wer keine Lust hat, über Telegram angerufen zu werden, kann das Feature auch komplett abschalten. In den Einstellungen kann aber auch pro Kontakt festlegen, ob er anrufen darf oder nicht. In den Datenverbrauchseinstellungen kann man außerdem die Soundqualität drosseln, um Volumen zu sparen.
Telegram stand zuletzt in der Kritik, da über den Messenger islamistische Inhalte verbreitet wurden. Die Entwickler gingen nicht harsch genug gegen diese Beiträge vor, so der Vorwurf. (dahe)