Microsoft liefert Webbrowser-Auswahlfenster in Deutschland aus
Windows-Nutzer, die den Internet Explorer als Standard-Webbrowser eingestellt haben, bekommen das Auswahlfenster nach einem Update auf ihren Rechner geladen. Sie haben dann die Auswahl zwischen zwölf Webbrowsern.
Microsoft liefert in Deutschland das Webbrowser-Auswahlfenster als Update für Windows-Nutzer bereits aus. Es wird zunächst jenen angeboten, die den Internet Explorer (IE) als Standard-Webbrowser eingestellt haben und das Windows-Update manuell auslösen, sagte Microsoft-Sprecherin Irene Nadler gegenüber heise online. Ursprünglich sollte die Auslieferung in Deutschland am 17. März beginnen. Seit wann genau Microsoft die Auswahlmöglichkeit hierzulande anbietet, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Windows-Nutzer, die den IE als Standard-Webbrowser eingestellt haben, bekommen nach dem nächsten Windows-Neustart zunächst ein Hinweisfenster eingeblendet und nach einem Mausklick auf "OK" das eigentliche Auswahlfenster. Es enthält neben den bereits früher in diesem Zusammenhang erwähnten Webbrowsern Firefox, Opera, Chrome, Safari und dem IE noch die Webbrowser Avant, GreenBrowser, Flock, FlashPeak, Sleipnir, Maxthon und K-Meleon. Dabei wurden die Webbrowser mit den größten Marktanteilen berücksichtigt, teilt Microsoft mit. Die Liste soll alle sechs Monate überprüft werden. Welche Statistiken dabei konkret berücksichtigt werden, konnte die Microsoft-Sprecherin noch nicht sagen.
Das Auswahlfenster ist so gestaltet, dass zunächst nur fünf Webbrowsersymbole mit kurzen Beschreibungen zu sehen sind, und zwar immer nur die der fünf populärsten Programme. Deren Reihenfolge wird zu jedem Aufruf des Auswahlfensters nach dem Zufallsprinzip neu angeordnet. Um die weiteren Alternativen sehen zu können, die auch untereinander mit jedem Neustart umgeordnet werden, muss der Nutzer in dem Auswahlfenster zur Seite scrollen.
Der Anwender kann sich sofort per Mausklick für einen oder mehrere der Webbrowser entscheiden und entsprechend installieren. Der Anwender kann auch weitere Informationen abrufen oder die Auswahl auf später verschieben. Dann bekommt er das Auswahlfenster nach jedem Windows-Neustart zu sehen.
Microsoft hatte nach einer Wettbewerbsbeschwerde von Opera mit der EU-Kommission vereinbart, auf diese Weise Alternativen zu seinem mit Windows verknüpften Internet Explorer anzubieten. Dieser wird nicht deinstalliert, wenn ein Nutzer einen anderen Webbrowser zu seinem Standard erhebt, sondern nur deaktiviert. Warum Microsoft nun rund eine Woche früher als ursprünglich geplant in Deutschland mit der Auslieferung des Auswahlfensters begonnen hat, konnte die Sprecherin nicht sagen. Sie verwies darauf, dass es in Frankreich und Belgien bereits seit Anfang März angeboten wird. (anw)