Microsoft veröffentlicht Sysinternals-Tool ProcDump für Linux
Microsoft hat das erste Werkzeug aus der Sysinternals-Suite für Linux veröffentlicht. ProcDump for Linux erstellt Speicherabbilder und erleichtert Entwicklern die Fehlersuche. Der Code steht auf GitHub unter MIT-Lizenz bereit.
Mark Russinovich, Entwickler der Sysinternals-Suite und CTO von Microsoft Azure, gilt als einer der erfahrensten Windows-Experten und nicht als typischer Linux-Entwickler. Umso erstaunlicher die Meldung, die er über seinen Twitter-Account veröffentlichte: Microsoft hat mit ProcDump das erste Tool aus der Sysinternals-Sammlung für Linux portiert.
Windows-Administratoren und -Entwickler kennen ProcDump als nützliches Kommandozeilenprogramm, um beispielsweise ein Speicherabbild zu erstellen, wenn ein Prozess die CPU über einen definierten Schwellwert auslastet oder mehr Arbeitsspeicher beansprucht als angegeben. Die Linux-Portierung, die auf Microsofts GitHub-Account veröffentlicht wurde, bringt die gleiche Kommandozeilensyntax in die Linux-Welt.
Gcore arbeitet im Hintergrund
Das Rad neu erfunden haben Microsoft und der verantwortliche Mitarbeiter John Salem freilich nicht und so arbeitet ProcDump for Linux mit dem Programm gcore aus den GNU Developer Tools zusammen. Getestet wurde die Funktion mit Ubuntu ab 14.04 LTS, die GitHub-Community hat aber bereits kurz nach der Veröffentlichung damit begonnen, an der Unterstützung anderer Distributionen zu arbeiten. Bei Twitter und GitHub stieß die Initiative auf reges Interesse und weckte Begehrlichkeiten: "Can we get open source process explorer" lautete die erste Antwort auf Russinovichs Ankündigung.
Microsofts Annäherung an die Open-Source-Gemeinschaft ist längst keine Überraschung mehr, der Konzern ist der größte Betreiber öffentlicher GitHub-Repositories und ermöglicht die Mitarbeit an Software wie Visual Studio Code. (jam)