Mit Milliarden an die Weltspitze bei KI: Wo Deutschland steht

100 neue Professuren sollen Deutschland an die Weltspitze kĂĽnstlicher Intelligenz bringen? Ist das machbar und mit welchem Wissen wird heute KI entwickelt?

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Milliarden fĂĽr KI: Professoren gesucht

(Bild: Tatiana Shepeleva/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Peter Ilg
Inhaltsverzeichnis

Die Bundesregierung will in den nächsten fünf Jahren drei Milliarden Euro in die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) investieren, um die Forschung in dieser Technologie voranzutreiben. Sie gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft, die schon bald unseren Alltag und unsere Arbeit umwälzen soll. Vieles bei KI dreht sich um den Verkehr, Smart-Home und Medizin.

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100 neue Professuren sollen dafür sorgen, dass an den Hochschulen KI gelehrt wird. Wo steht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, ist das Geld für KI gut angelegt und sind die 100 Professuren eine gute Idee? Wie verbreitet ist KI heute schon in der Industrie und woher haben die Entwickler dort ihr Wissen? Wir haben uns umgehört in der Wissenschaft und Wirtschaft, mit einem Professor und drei KI-Entwicklern gesprochen.

Antonio KrĂĽger

Antonio Krüger ist wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken und Professor für Informatik an der Universität des Saarlands. "In der Forschung stehen wir im internationalen Vergleich nicht schlecht da. Es gibt einige renommierte Institut, die an KI forschen und den industriellen Transfer leisten." In der Forschung sei Deutschland weltweit vorne mit dabei und zwar in der gesamten Breite und Vielfalt von KI. Beim Einsatz der Technologie sieht Krüger das differenzierter. "An Investitionen in KI gemessen sind uns die USA und China deutlich überlegen." In diesen Ländern sei die Technologie ganz stark bei Anwendungen für den Konsum. Deutschland ist vorne im Einsatz in der Produktion und dort besonders in der Bildverarbeitung.

Die KI-Strategie der Regierung beurteilt KrĂĽger als "sehr ordentlich". Es stehe viel drin in dem Papier, "mal schauen, wie es realisiert wird". Die 100-Professoren-Initiative sieht er als groĂźe Herausforderung an. "So viele und dann noch gute KI-Professoren mĂĽssen erst einmal gefunden werden." Die nationale Industrie suche solche Leute, Amerika und China kaufe alles vom Markt. Dann werden auch noch Mitarbeiter fĂĽr die KI-LehrstĂĽhle gesucht. "Woher sollen die kommen?" Die Professoren-Initiative ist fĂĽr KrĂĽger ein entscheidendes Kriterium fĂĽr das Gelingen der KI-Strategie.