Mobiles Bezahlen: Garmin Pay und Fidor Pay gehen an den Start
Neue Dienste für kontaktlose Zahlungen mit Uhr beziehungsweise Smartphone haben der Hersteller Garmin und die Online-Bank Fidor angekündigt.
Sowohl der für Navigationsgeräte bekannte Hersteller Garmin als auch die Online-Bank Fidor haben neue Dienste vorgestellt, mit denen man per Mobilgerät kontaktlos bezahlen kann. Garmin Pay setzt dabei auf die eigenen Smartwatches als Bezahlgerät; bei Fidor Pay können beliebige Android-Phones mit NFC-Funktion und installierter Fidor-Banking-App eingesetzt werden.
Hinter Garmin Pay steht eine Kooperation des Herstellers mit Mastercard und der Banking-App Vimpay des Bezahldienstleisters Petafuel. Nutzer benötigen zunächst die Vimpay-App auf einem Mobil-Gerät, müssen dort einen Account erstellen und die Garmin-Pay-Funktion aktivieren. Dann erhalten sie eine digitale Prepaid-Mastercard, die sie wiederum in der Garmin Connect App hinterlegen müssen. Die digitale Kreditkarte ist dann noch von einem bestehenden Bankkonto aus mit Guthaben zu bestücken, was sich über die Vimpay-App anstoßen lässt, bevor es mit Uhr kontaktlos an die Kasse gehen kann.
Pin-Eingabe nötig
Garmin verspricht hohe Sicherheit des Verfahrens. Bezahldaten würden verschlüsselt als Token übertragen. Einmal am Tag müsse Garmin Pay per Pin-Eingabe an der Uhr aktiviert werden; sobald das Gerät vom Handgelenk entfernt wird, sei die Pin wieder nötig. Die Vimpay-Mastercard könne nötigenfalls mit einem Click über die App gesperrt werden. Laut Pressemitteilung von Garmin ist die Bezahlfunktion derzeit bei den Smartwatches vivoactive 3 und vivoactive 3 Music sowie den GPS-Laufuhren Forerunner 645 und Forerunner 645 Music verfügbar. Weitere Modelle sollen folgen.
Mastercard-Akzeptanz am kontaktlosen Kassenterminal ist auch bei Fidor Pay nötig. Nutzer müssen ein Girokonto bei der Online-Bank eingerichtet haben, wobei sie im Rahmen der Kontoeröffnung auch gleich die "Debit Mastercard Digital“ von Fidor erhalten. Die kontaktlose Zahlmöglichkeit wird in der zugehörigen Banking-App auf dem Smartphone aktiviert, Zahlungen werden mit dem Girokonto verrechnet. Bei jeder kontaktlosen Zahlung ist die Eingabe einer Pin nötig.
Bargeld und Kartenzahlung dominieren
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Ketten wie Lidl und Aldi ihre Kassensysteme um NFC-Fähigkeit erweitert. Die lassen sich im Regelfall mit Smartphone-Apps der Läden oder Drittanbieter-Anwendungen wie Boon und Glase (vormals Seqr) zum Bezahlen nutzen. Zahlreiche Banken setzen auch zunehmend auf die Ausgabe von Karten mit Chip für den Nahfunkstandard. Doch bislang ist der immer wieder mal prognostizierte große Durchbruch für kontaktloses Bezahlen eher ausgeblieben. Die meisten Käufer bevorzugen offenbar nach wie vor Bargeld oder konventionelle Kartenzahlungen. (axk)