Motorola: iFixit vertreibt Reparatur-Kits mit Original-Ersatzteilen
Als erster großer Smartphone-Hersteller schließt Motorola eine Partnerschaft mit iFixit. Die Plattform verkauft Reparatur-Kits für zehn Motorola-Modelle.
Der Smartphone-Hersteller Motorola (seit 2014 zu Lenovo gehörend) hat mit dem US-Reparaturexperten iFixit eine Kooperation geschlossen. Künftig vertreibt iFixit über seinen US-Online-Shop Reparatur-Kits für verschiedene Motorola-Smartphones. Das teilte iFixit am Dienstag in seinem Blog mit. Die Kits enthalten Original-Ersatzteile zum Austausch von Display oder Akku sowie das passende Werkzeug für die Reparatur.
Versierte Nutzer von Motorola-Smartphones erhalten damit die Möglichkeit, ihr Smartphone künftig selbst mit Original-Ersatzteilen zu reparieren. Dies sei jedoch nur eine weitere Option, Motorola werde weiterhin Kunden-Smartphones reparieren, heißt es bei iFixit.
Ersatzteil, Werkzeug und Anleitung
Zwar bietet der Online-Shop lediglich Sets zum Wechsel eines Displays oder Akkus an, diese verursachen aber wohl die häufigsten Probleme bei Smartphones. Unterstützt werden neben neueren Smartphones wie dem Moto Z, Moto Z Force oder Moto Z Play auch ältere Geräte wie das Moto X (2013), das Moto X Pure Edition (2015) und das Droid Turbo 2, Moto G4 und G5 samt der Plus-Versionen.
Die bislang 16 Reparatur-Kits für Motorola-Smartphones werden derzeit ausschließlich in den USA angeboten. Ein Ersatzakku für das Moto Z samt dem zur Reparatur nötigen Werkzeug kostet beispielsweise knapp 40 US-Dollar. Wer hingegen das Display des Moto X austauschen möchte, zahlt für das Set aus Original-Bildschirm und Werkzeug knapp 75 US-Dollar. Die Preisspanne reicht bis rund 200 US-Dollar für Displays für das Moto Z Force und Droid Turbo 2.
Die zum Wechsel des Displays oder Akkus notwendigen Arbeitsschritte erklären Reparatur-Guides auf der Webseite von iFixit. Der Wechsel des Moto-X-Displays umfasst beispielsweise 36 Arbeitsschritte. Je nach Geschick veranschlagt die Anleitung eine Arbeitszeit zwischen 50 Minuten und zwei Stunden.
Offenbar gibt es Bedarf für die Reparatur-Sets von Motorola, denn einige Sets wie beispielsweise zum Tausch des Akkus vom Moto Z oder Droid Turbo 2 sind bereits ausverkauft.
Recht auf Reparatur
Für iFixit bedeute die Kooperation mit dem ersten großen Hersteller einen wichtigen Schritt hin zu einem "Recht auf Reparatur". Es sei ein Beweis dafür, dass Produzenten und unabhängige Reparatur-Initiativen nebeneinander existieren könnten. Zudem könne durch die Kooperation der immer größer werdende Berg an Elektroschrott reduziert werden. (olb)