NATO setzt auf deutsches Verschlüsselungssystem

Das von SIT-Rohde&Schwarz entwickelte Elcrodat 6-2 wird das zukünftige Standard-ISDN-Kryptosystem der NATO.

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  • Daniel Bachfeld

Das von SIT-Rohde&Schwarz entwickelte Elcrodat 6-2 wird das zukünftige Standard-ISDN-Kryptosystem der NATO. Mit dem im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelten System betritt man nach Angaben des BSI technologisches Neuland: Erstmalig wurde für ein Hochsicherheitssystem ein asymmetrisches Kryptoverfahren für das Schlüsselmanagement spezifiziert und realisiert. Unter anderem wurde ein spezieller Kryptochip vom BSI entwickelt, der bis zu 30 ISDN-Informationskanäle gleichzeitig und unabhängig voneinander verschlüsseln kann. In Deutschland wird ein Derivat des Kryptosystems bereits zur Sicherung der Kommunikation im Informationsverbund Bonn-Berlin (IVBB), des Bundessicherheitsrates und aller wichtigen Sicherheitsbehörden eingesetzt.

Dem Zuschlag der NATO war ein internationaler Wettbewerb vorausgegangen, in dem sich ein türkisches, ein britisches und das deutsche System nach BSI-Angaben "ein Kopf-an-Kopf-Rennen" lieferten. "Für die deutsche Kryptoindustrie ist das ein außerordentlich wichtiges Signal. Der NATO-Zuschlag bestätigt die Kompetenz Deutschlands im Bereich der Verschlüsselungstechnik", freut sich Dr. Udo Helmbrecht, Präsident des BSI, über die Entscheidung der NATO.

Siehe dazu auch: (dab)