NRW: Anträge auf Corona-Soforthilfen wieder möglich

In Nordrhein-Westfalen können die finanziellen Soforthilfen nun wieder beantragt werden. Das Verfahren sei nach Betrugsversuchen abgesichert worden.

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NRW: Anträge auf Corona-Soforthilfen wieder möglich

(Bild: silvabom/Shutterstock.com)

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  • dpa

Nach der Aussetzung des Hilfsprogramms wegen Betrugsfällen können Selbstständige und Kleinunternehmer die Corona-Soforthilfen des Landes Nordrhein-Westfalen ab sofort wieder beantragen.

"Die Soforthilfe ist wieder gestartet", teilte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Freitag mit, das entsprechende Antragsformular sei unter soforthilfe-corona.nrw.de seit dem Mittag wieder online verfügbar. "Bitte nutzen Sie ausschließlich diese Seite, denn das ist die einzig sichere", appellierte Pinkwart.

Um weiterem Betrug vorzubeugen, sei ein "Plausibilitäts-Check" eingeführt worden, bei dem die angegebenen IBAN-Nummern mit jenen abgeglichen werden, die bei den Finanzbehörden hinterlegt sind. "Neben der Sicherheit hat die Geschwindigkeit weiter höchste Priorität", sagte der Minister. Deshalb bleibe das Verfahren komplett digital. Auszahlungen sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Das Wirtschaftsministerium hatte das Soforthilfe-Programm für Selbstständige und kleine Unternehmen am Gründonnerstag zunächst gestoppt, nachdem eine Betrugsmasche aufgeflogen war, bei der über "Fake-Websites" Daten abgegriffen und mit falschen Kontoverbindungen an das Ministerium weitergeleitet worden sein sollen. Land und Bund hatten zuvor Zuschüsse für Betriebe angeboten, deren Geschäft angesichts der Corona-Pandemie leidet oder ganz ausfällt.

Wegen der Betrugsversuche sind bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen mittlerweile 576 Anzeigen eingegangen. Allerdings gebe es bislang keine bekannten Fälle, bei denen tatsächlich auch Geld abgeflossen sei, sagte Pinkwart außerdem. Allerdings könne man dies auch nicht ausschließen, sagte der für Cybercrime zuständige Kölner Staatsanwalt Christoph Hebbecker der Deutschen Presse-Agentur.

Mittlerweile seien bekannten Fake-Seiten mit Bezug auf NRW abgeschaltet worden, erklärte Hebbecker. Man könne allerdings nie sicher sein, ob diese zeitweise wieder online gingen. Die Ermittlungen richten sich weiterhin gegen Unbekannt. Ob es Zusammenhänge mit Betrugsfällen in anderen Bundesländern oder im Ausland gebe, werde noch geprüft. (mho)