Nanoröhrchen-Prozessor kennt 20 MIPS-Befehle

Forscher der Uni Stanford demonstrieren den bisher komplexesten Chip mit Transistoren aus Karbon-Nanoröhrchen. Er taugt für ein einfaches Betriebssystem und beherrscht 20 MIPS-kompatible Instruktionen.

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Wafer mit CNT-Chips

(Bild: Stanford University/Norbert von der Groeben)

Elektroingenieure der Uni Stanford haben den bisher komplexesten Chip mit 178 Transistoren aus Karbon-Nanoröhrchen gefertigt und praktisch vorgeführt. Wie die Forscher in Nature schreiben, verarbeitet der "Computer" 20 Befehle, die zum MIPS-Befehlssatz kompatibel sind. Das reicht zur Ausführung eines vereinfachten Betriebssystems und für simple Aufgaben wie einen Zähler und das Sortieren von Zahlen.

Seit Jahren forschen viele Teams weltweit an Kohlenstoffnanoröhrchen. In der Halbleitertechnik gelten Carbon Nano-Tubes (CNT) als Kandidaten zur Fortschreibung des Moore'schen Gesetzes, wenn die herkömmliche CMOS-Technik sich nicht mehr weiter verkleinern lässt. CNT-Transistoren sollen aber auch sparsamer schalten können als klassische MOS-FETs.

Die Stanford-Wissenschaftler nutzten die Fertigungsanlagen an ihrer Universität; das war nach ihrer Darstellung der wesentliche Grund, weshalb sie nicht mehr als 178 CNT-Transistoren fertigen konnten. Dabei haben sie zwei wesentliche Probleme der CNT-Fertigung überwunden: Einerseits wachsen diese Röhrchen nicht immer exakt in die richtigen Richtungen und andererseits verhalten sich manche wie simple metallische Leiter. Das Team räumt aber freimütig ein, dass es bis zur Großserienfertigung von CNT-Chips noch ein weiter Weg ist.

Die Wahl des Befehlssatzes fiel nicht zufällig auf MIPS, sondern weil das MIPS-Projekt 1981 vom Stanford-Professor und heutigen Stanford-Präsidenten John L. Hennessy ins Leben gerufen wurde. (ciw)